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Wanderfreudiges Wappen


Borgholzhausen (kan). Sie sind auf chinesischem Porzellan verewigt worden, zieren einen Äbtissinnenstuhl, eine Ofenplatte, eine Hutnadel, Münzen, Gemälde und vieles mehr: Die Ravensberger Sparren wurden nicht nur vielseitig verwendet, sie waren auch wanderfreudig. Das rot-weiße Wappen der Ravensberger ist zur Freude von Prof. Dr. Heinrich Rüthing in vielen europäischen Ländern zu finden.
»Das Sparrenwappen hat im Spätmittelalter einen Siegeszug sondergleichen angetreten. Außer dem Wappen der Grafschaft Mark ist das keinem anderen gelungen«, betonte der Bielefelder Historiker. Bis 1346 ließen sich diejenigen, die den Titel Graf von Ravensberg führten, noch gut zählen. Danach jedoch, so Prof. Dr. Rüthing, dürfte die Zahl dieser Namensträger in die Hunderte gehen. Grund für die Wanderfreudigkeit des Wappens sei das Aussterben der männlichen Linie des Hauses Ravensberg im Jahre 1346 gewesen.
Erbfolge und Heirat brachten den Titel und damit auch das Wappen unter anderem an den spanischen, englischen und portugiesischen Königshof, in die Kurpfalz, nach Bayern, Sachsen und - nicht zu vergessen - natürlich nach Brandenburg/Preußen. Auch nach der Fürstenherrlichkeit 1918 hätten die Sparren als Vereins- und Stadtembleme weitergelebt.

Artikel vom 17.10.2005