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Kulturstandort Enger stärken

Autor Gerhard H.S. Meyer will Tourismus in der Region OWL fördern

Von Jörn Petring
Enger (EA). »Sattelmeyer - mehr als nur ein Name«, lautet der Titel des neuen Buches von Gerhard H.S. Meyer. Am Sonntagvormittag hat der Autor sein Werk im Gemeindehaus an der Engeraner Stiftskirche vorgestellt.
Für die musikalische Unterhaltung sorgte bei der Buchvorstellung Marc Rovner.
Neben seinem neuen Buch (diese Zeitung berichtete am 1. Oktober), brachte Meyer auch viele innovative Ideen mit, die er den Zuschauern darlegte. »Das, was ich ihnen jetzt vorschlage, habe ich vorher nicht mit dem Bürgermeister und Regine Krull abgesprochen«, sagte er schmunzelnd.
»Eine Kulturstraße OWL möchte ich in Zusammenarbeit mit der Stadt Enger und anderen Städten in der Region realisieren. Hierfür habe ich auch schon Kontakt zum Ministerpräsidenten aufgenommen«, erklärte er. Auch mit Blick auf hohe Arbeitslosenzahlen wünscht sich der frühere Unternehmer und heutige Geschichtsstudent eine Stärkung des Kulturtourismusstandortes OWL. Die Kulturstraße durch OWL soll neben Sehenswürdigkeiten in Enger, auch an Denkmälern in der Tabak- und Zigarrenstadt Bünde entlangführen.
Weiter schlug Meyer vor, einen Widukindehrenpreis einzurichten, der in Zukunft an Persönlichkeiten, die sich für historische Forschungen in und um Enger stark machen, überreicht werden soll. Im Widukindsmuseum, das voraussichtlich im kommenden Jahr wiedereröffnet wird, wünscht sich Gerhard H.S. Meyer eine Fotoausstellung zu den alten Sattelmeyerhöfen in Enger, womit er wieder beim Thema seines Werkes angekommen war.
Bevor er den interessierte Zuhörern - darunter auch einige Sattelmeyernachfahren - eine Leseprobe gab, informierte Regine Krull in einem kurzen historischen Abriss über die Geschichte der Sattelmeyer in der Region Enger. »Zusammen mit der Timpkenfest-Tradition gehören die Sattelmeyer seit Jahrhunderten zum historischen Kern der Stadt, der von Geschichten um Herzog Widukind und seine treuen Gehilfen geprägt ist«, sagte die Museumspädagogin. Die aus Enger stammenden Familien Ebmeyer, Meyer-Johann, Barmeyer, Ringstmeyer und Nordmeyer waren im 17. Jahrhundert verpflichtet, verschiedene Aufgaben für ihren Herzog zu übernehmen. So erledigten sie beispielsweise Botengänge und stellten auf ihren Sattelmeyerhöfen Pferde für ihren Herren bereit. Dafür genossen sie auch einige Privilegien, wie eine Befreiung von Steuern sowie den Anspruch auf besondere Beerdigungszeremonien.
Von heute an ist das neue Buch »Sattelmeyer - Mehr als nur ein Name«, sowohl im Rathaus als auch im örtlichen Buchhandel erhältlich.

Artikel vom 17.10.2005