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Kampf gegen Schweigen

Andreas Ksienzyk gibt kurze Kostprobe von »Klamms Krieg«


Gütersloh (kh). Wie ein Lehrer an den Verhältnissen des Schulsystems zerbricht, thematisiert das Stück »Klamms Krieg« von Karl Hensel, das am Dienstag, 18. Oktober, um 19.30 Uhr in der Volkshochschule zu sehen ist. Für eine Aufnahme mit dem WDR-Landesstudio Bielefeld für die Aktuelle Stunde gab der Gütersloher Schauspieler Andreas Ksienzyk bereits vorab eine kurze Kostprobe des Stücks.
Ksienzyk spielt den Lehrer Klamm, dem seine Schüler den Krieg erklärt haben und ihn boykottieren. Der Grund ist der Selbstmord eines Schülers, dem ein Punkt zum Bestehen des Abiturs fehlte. Seine Mitschüler geben nun Klamm die Schuld an dem Tod ihres Klassenkameraden. In endlosen Monologen versucht sich der Lehrer gegen eine Mauer des Schweigens durchzusetzen. Während des Stückes sind die Zuschauer in die Rolle der Schüler hineinversetzt, die in einem Klassenraum sitzen und schweigend dem Geschehen vor ihnen folgen.
Andreas Ksienzyk ging 1976 von der früheren Knabenrealschule, dem heutigen VHS-Gebäude, ab. »Es ist witzig, dass ich gerade hier einen Lehrer spiele«, freute sich der Schauspieler. Ksienzyk ist seit 1993 Schauspieler. Zunächst spielte er auf der Landesbühne Bruchsal und ging dann auf Tournee. Seit 1996 arbeitet der ausgebildete Erzieher, der bei Eva Höning Schauspielunterricht nahm, am Theater Dortmund. Das Stück, das am Staatsschauspiel Dresden uraufgeführt wurde, wird seit 2002 am Theater Dortmund sowie in Schulen der Region Dortmund gespielt. Der Autor, Kai Hensel, arbeitete unter anderem in Köln für die Comedy-Show »RTL Samstag Nacht«. Für das Drehbuch »Kismet« bekam er Nominierungen für den Max-Ophüls-Preis und den Bundesdrehbuchpreis.

Artikel vom 15.10.2005