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»Wildes Herumgrätschen wird bestraft«

Fußball-Landesliga: SC Herford handelt sich zu viele gelb-rote und rote Karten ein

Von Harald Schwabe
Herford (HK). Dritter Feldverweis nach nur neun Spielen. Am ersten Spieltag beim 0:4 gegen Clarholz sah Daniel Steinkamp die gelb-rote Karte, dann Sead Jusufi beim 1:2 gegen Dornberg »Rot« und nun beim 1:4 in Wiedenbrück erneut Jusufi »Gelb-Rot«. Drei Karten - drei Niederlagen.

Trainer Peter Kuckelkorn war nach der viel zu hoch ausgefallenen Niederlage am Sonntag in Wiedenbrück auch deshalb ganz schön geladen: »Wir dürfen nicht so wild herumgrätschen, das wird auch in der Landesliga hart bestraft«. Er habe seine Schützlingen, in erster Linie Steinkamp und Jusufi, immer wieder auf ihr Fehlverhalten angesprochen, doch ohne Erfolg. Nach der gelb-roten Karte am Sonntag für Jusufi und dem drauffolgenden 2:0 konnte Herford zwar durch einen Zufallstreffer von Christian Schnitker (ein »Kirsche«, wie es in der Fußballsprache heißt), auf 2:1 verkürzen, spielte aber danach in Unterzahl nicht mehr wirklich Fußball. Was um so ärgerlicher war, da die Partie bis zur 78. Minute, also bis zum 2:0 der Gastgeber, laut SCW-Trainer Jürgen Gessat auf der Kippe stand.
Am kommenden Sonntag um 13 Uhr erwartet Herford Ex-Spitzenreiter FT Dützen im Jahnstadion. Die Gäste wollten nicht samstags antreten, da sie angeblich vier Spieler nicht dabei gehabt hätten. Beim SCH wird weiter Sven Kämmerer fehlen. Der Kapitän sprach von weiteren Schmerzen im gebrochenen Mittelfuß. Wieder zum Aufgebot dürfte aber Marco Schlobinski zählen, dessen Pässe und Freistöße zuletzt bitter vermisst wurden.
In einem wahren Fußball-Krimi verloren die Freien Turner aus Dützen das Spitzenduell gegen TuS Dornberg mit 3:4. Kein Spiel für schwache Nerven: spannende Torfolge, umstrittene Schiedsrichterentscheidungen und die Wiedergeburt eines vermeintlich stillgelegten Torjägers Cem Tanaz. Torfolge: 0:1 (10.) Tomas Franke, 1:1 (42.) Jashari, 2:1 (44.) Schumann, 2:2 (58.) Adis Hasic, 2:3 (62.) Tanaz, 3:3 (67.) Schumann, 3:4 (78.) Schwager.
Der SV Avenwedde beendete seine sieglose Durststrecke von fünf Spielen (nur ein Punkt) mit dem 2:1-Erfolg beim Aufsteiger VfL Theesen. Durch ein Eigentor von Solorz ging der SVA in der 11. Minute in Führung. Kambach glich per Foulelfmeter in der 27. aus. Lombardis 1:2 in der 75. Minute war aus Sicht der Theesener unverdient, denn der VfL war die klar bessere Mannschaft.
Türk Sport Bielefeld lag in Maaslingen nach Toren von Rusteberg (28.), T. Versiek (36.) und Schwier (53.) bereits 0:3 zurück, gab aber nicht auf. Yildez (60.) und Ergün Uludasdemir (80.) leiteten mit ihren Treffern die Aufholjagd ein. Zum Punkt reichte es trotzdem nicht mehr.
Eine Woche nach dem 0:8 in Theesen gewann Tengern das Kellerduell gegen Jöllenbeck 5:1. Überragender Mann war Daniel Nennecker, der nach überstandener Gürtelrose als vierfacher Torschütze glänzte. Burkhard Willenberg traf in der 86. Minute zum 5:1. Die Gäste waren durch Kur-zawa in der 9. Minute sogar in Führung gegangen, wurden dann aber regelrecht abgeschossen.
Die so glänzend in die Saison gestartete Elf von Viktoria Clarholz leistete sich beim 0:4 in Bünde die sechste Pleite in Folge und löste damit eine handfeste Krise aus.
Durch ein Tor von Fitz gewann Union Minden mit 1:0 in Steinhagen und stellte damit erneut seine Auswärtsstärke (zehn Punkte aus vier Spielen) unter Beweis.
Marcus Graham wurde aus dem Kader des SV Avenwedde gestrichen, nachdem er nicht zum Spiel der Reserve erschienen war und mit einer SMS abgesagt hatte. Der SV Spexard holte Mehmet Akbas zurück, der unter Ex-Coach Siggi Reckordt im großen Unfrieden geschieden war und zuletzt für Westernkotten in der Verbandsliga kickte. Er ist ab 27. Oktober spielberechtigt.
Die SG Bustedt reist heute um 19 Uhr zum TuS Tengern. Die Partie war am 2. Oktober wegen starker Regenfälle abgesagt worden. In der Form der letzten Wochen - 2:2 in Herford, 3:1 gegen Jöllenbeck und 1:1 in Spexard - dürften die Bustedter auch in Tengern nicht chancenlos sein.

Artikel vom 18.10.2005