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Menschen in
unserer Stadt
Siegbert Barg
Bautischler

Siegbert Barg ist engagiert und bringt seine Stimme politisch ein. Als sachkundiger Bürger im Bauausschuss verhandelt er mit der städtischen Verwaltung in Sachen Straßenbau und Schulwegsicherung. »Da bin ich mit Herz dabei - denn: Mitreden heißt auch Mitentscheiden können«, sagt der 44-Jährige.
In all den politischen Verhandlungen ist es dem Bautischler wichtig, Ruhe und Kompetenz auszustrahlen. Ähnlich verhält er sich in seinem Betrieb. Besonnen hört man ihn Anweisungen geben: »Nicht splittern lassen, vorsichtig zusammen fügen.« Fenster und Türen, die aus Holz gefertigt werden, sieht man jede Nachlässigkeit sofort an. Daher sei sorgfältige und präzise Arbeit in seinem Beruf besonders wichtig. »Holz ist ein Naturstoff, dessen Hochwertigkeit auch nach der Produktion vorhanden sein soll«, formuliert er sein Qualitätsversprechen.
Als selbstständiger Bautischler ist Siegbert Barg aber nicht nur für die Ergebnisse, sondern auch für das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter verantwortlich. Menschen zu fördern, anstatt zu überfordern hat er während einer zwölfjährigen Tätigkeit als Tischler auf dem Wittekindshof gelernt. Dort bildete er geistig Beeinträchtigte im Tischlerhandwerk aus und absolvierte zusätzlich in dieser Zeit eine Ausbildung zum Arbeitspädagogen in Bielefeld-Bethel. »Was ich dort gelernt habe, versuche ich heute auch bei meinen Mitarbeitern umzusetzen: Unterschiedliche Bedürfnisse zu beachten, Personen individuell zu fördern und dennoch in kritischen Situationen die Ruhe zu bewahren ist enorm wichtig.« Obwohl er in seiner Anstellung auf dem Wittekindshof sehr zufrieden war, gab er diese vor acht Jahren auf. Damit konnte er sich stärker seinem eigenen Holzverarbeitungsbetrieb widmen.
»Mit einer zusätzlichen Anstellung hätte ich überhaupt keine Zeit mehr für meine Familie gehabt«, erklärt der Vater zweier Töchter die Entscheidung, die ihm nicht leichtgefallen sei. Mit den Töchtern Kaissa und Silja und seiner Frau Heike plant er nun gerne Ausflüge und ganze Wochenendtouren- am liebsten mit dem Motorrad. »Noch sind meine Töchter mit vier und sechs Jahren zu jung, aber bald können wir hoffentlich mit der ganzen Familie eine Motorradtour machen.« Seit Gründung 1981 ist Barg Mitglied und Präsident des Motorrad-Clubs »Krause Buche«. Sarah Niemeier

Artikel vom 18.10.2005