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Vogelgrippe:
Ernstfall üben

Kreis Herford setzt auf Vorsorge

Von Peter Schelberg
Kreis Herford (HK). Die gefährliche Vogelgrippe breitet sich weiter aus. Die EU hat Importverbote für Geflügel aus Rumänien und der Türkei verhängt. Die Veterinärüberwachung des Kreises Herford setzt derweil vor allem auf die Information der etwa 700 registrierten heimischen Geflügelhalter und Mitwirkung bei Vorsorgemaßnahmen, wie Abteilungsleiterin Dr. Tanja Hochstetter gestern auf Anfrage mitteilte: »Der Kreis bereitet sich aber auch auf einen möglichen Ernstfall vor.«

Auf etwa 100000 Tiere bezifferte sie den registrierten Geflügelbestand im Kreis. Etwa 70 Tierhalter haben mehr als 100 »Stück« Federvieh. Zugelassene Geflügelschlachtbetriebe gebe es im Kreisgebiet lediglich in Kirchlengern-Stift Quernheim und Löhne. Geflügel aus dem Ausland werde dort jedoch nicht geschlachtet. Auch im Wittekindsland gilt ein »Verfütterungsverbot« im Freien. Damit solle verhindert werden, dass sich erkrankte Zugvögel auf der Durchreise über das Futter ihrer heimischen Artgenossen hermachen und dabei Vogelgrippe-Erreger übertragen. »Das Risiko ist im Kreis Herford allerdings sehr gering, weil hier kaum Zugvögel durchziehen«, betonte Dr. Hochstetter.
Vom kommenden Samstag, 15. Oktober, an müssen Tierhalter, die mehr als 100 Hühner, Trut-, Perl- oder Rebhühner, Fasane, Laufvögel, Wachteln, Enten oder Gänse halten, ihren Bestand mit Blutproben untersuchen lassen - es sei denn, die Vögel werden in geschlossenen Ställen gehalten. Eine »Aufstallungsverpflichtung« wie im Bereich der Weserauen in Petershagen bleibt den Haltern im Herforder Land erspart: Hier muss das Geflügel nicht in geschlossenen Ställen eingesperrt werden. Um höchstmögliche Sicherheit zu gewährleisten, seien Geflügelhalter angeschrieben und neu registriert worden. Bei Ausstellungen informierten Merkblättern über die Vogelgrippe-Gefahr.
Mit einer Krisenübung im November rüste sich der Kreis Herford zusätzlich, teilte Dr. Hochstetter mit. Gemeinsam mit Experten aus dem Kreis Minden-Lübbecke sowie Feuerwehr und THW sollen die bei einem Ausbruch der Vogelgrippe erforderlichen Maßnahmen eingeübt werden.

Artikel vom 14.10.2005