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Kinoecke im WESTFALEN-BLATT

Im Warburger »Cineplex» läuft an diesem Wochenende ein Film an, von dem schon lange gesprochen wird: »Die Reise der Pinguine«. Zwei Jahre hat der französische Regisseur Luc Jaquet und sein Team im ewigen Eis verbracht, um die Pinguine zu beobachten und zu filmen. 40 000 Meter Film haben sie belichtet, 3000 davon sind in diesem Film zu sehen. Die großen Kaiser-Pinguinen-Kolonnen werden beobachtet, wie sie ihre Nahrung jagen, wie sie vom Meer aufs Eis und übers Eis zu ihren Brutplätzen rutschen, wie sie um die Weibchen werben, wie sie ihre Kinder schützen und sich auf opferungsvoll um die Eier kümmern - und das alles bei klirrender Kälte und schaurigen Eisstürmen. Dieser Dokumentarfilm ist ein atemberaubendes Abenteuer und eine herzerwärmende Geschichte vom Leben und Überleben. Der Film ist ein einzigartiges Naturschauspiel. Er ist einer der erfolgreichste Dokumentarfilme, die bislang gedreht wurden - Prädikat: für alle sehenswert.
»Wallace und Gromit auf der Jagd nach dem Riesenkaninchen« (läuft auch im »Central«-Kino Borgentreich) ist der andere neue Film. Die Knetfiguren Wallace und Gromit arbeiten jetzt beim Wachschutz. Sie müssen die Gemüsegärten der Nachbarschaft vor Kaninchen beschützen. Es steht ein Wettbewerb an, bei dem die größten Ernteexponate ausgezeichnet werden sollen. Die angespannte Lage wird katastrophal, weil jede Nacht ein Riesenkaninchen die Beete verwüstet.
In diesem Film feiern die Knethelden von Aartman ihr Langfilmdebüt, auf das die Fans schon lange warten. Wie gewohnt ist die Inszenierung noch professionell und liebevoll bis ins kleinste Detail. Charme und visueller Witz zeichnen diesen in perfektem Zeichentrick gedrehten Film aus. Die minimalistische Mimik Gromits setzt die komischsten Akzente.
Der Hollywoodstreifen »Brothers Grimm« (auch in Borgentreich) von Terry Gilliam könnte auch heißen »Trickbetrüger im Wald«. Unsere beiden Helden heißen hier Will und Jack (Matt Damon und Heath Ledger) und brechen von Kassel aus nach Hannover auf. Sie verdienen sich ihren Unterhalt nicht als Gelehrte sondern als Trickbetrüger, die das abergläubische deutsche Landvolk von Verwünschungen befreien, diees gar nicht gibt! Gilliams herausragendes Talent ist seine zügellose visuelle Phantasie. Der Film birst von berauschender Bildgewalt und erzählt phantastische Geschichten, die er mit Ironie aufbereitet.
»Ein Duke kommt selten allein« ist ein schräger, aber ganz lustiger Hollywoodfilm. Die beiden Brüder Bo und Luke leben nach dem Lustprinzip, liefern sich mit der Polizei Verfolgungsjagden und brennen schwarz Schnaps. Aber dann legen sie sich noch mit dem mächtigen Landrat Boss Hogg an und bringen diesen zur Weißglut. Aber: ein Duke steht niemals allein.
Im Programm ist ferner auch noch »Die weiße Massai«, die Verfilmung des Bestsellers von Carine Hoffman durch die Paderbornerin Hermine Hungeburth. Auch gespielt wird die freche Hollywood-Komödie »Jungfrau (4o), männlich sucht...«. Für die Kinder läuft noch zusätzlich der alte »Heidi«-Film. Als Filmkunsttagsfilm wird dann am Mittwoch mit der VHS die Literaturverfilmung »The Door in the Floor« gespielt. Im Warburger »Cineplex« und im Central-Kino Borgentreich ist weiter »Der kleine Eisbär 2« zu sehen. Die genauen Spielorte und Anfangszeiten entnehmen Sie bitte unserer Rubrik »Was, wann, wo« auf der Lokalseite 2.

Artikel vom 15.10.2005