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Mit ganzer Kraft für
Malteser eingesetzt

MHD trauert um Diözesanvorsitzenden Freiherr von Wrede

Kreis Paderborn (WV). Die Malteser im Erzbistum Paderborn trauern um ihren Diözesanleiter Georg Freiherr von Wrede (46). Er starb nach schwerer Krankheit im Kreise seiner Familie. Bei den Mitgliedern des Malteserordens und Malteser Hilfsdienstes löste die Nachricht vom Tode ihres ehrenamtlichen Vorsitzenden große Betroffenheit und Trauer aus.

Zum 1. Januar 1997 hatte der fünffache Familienvater das Amt des stellvertretenden Diözesanleiters übernommen. Bereits am 1. Juli 1998 überreichte der Präsident des Malteser Hilfsdienstes, Dr. Constantin von Brandenstein-Zeppelin, die Berufungsurkunde zum Diözesanleiter der Malteser im Erzbistum.
In seine Amtszeit fiel die grundlegende Umstrukturierung des Verbandes in den wirtschaftlich schwierigen Zeiten Ende der 90er Jahre. Die damalige Trennung der ehrenamtlichen und sozialunternehmerischen Dienste begleitete von Wrede mit außerordentlich großem Engagement. Heute zeigt sich der Diözesanverband gestärkt, insbesondere durch die Unterstützung von 50 000 Fördermitgliedern. Nur durch Ihre Unterstützung werde die ehrenamtliche Hilfe der 3 700 aktiven Helferinnen und Helfer in 38 Ortsgliederungen des Erzbistums Paderborn erst möglich.
Neben den traditionellen Malteseraufgaben der Ersten-Hilfe- und sozialpflegerischen Ausbildung, der Auslandshilfe und Malteser Jugend, dem Katastrophenschutz und Sanitätsdiensten nahm unter seiner Regie besonders der Aufbau von Hospiz- und Besuchsdiensten einen regen Aufschwung. Für die Malteser als caritativen Fachverband setzte er sich auch in den Caritasgremien immer wieder für eine gute Zusammenarbeit aller Jugend- und Erwachsenenverbände unter dem Dach von Kirche und Caritas ein.
Der »Malteser-Bazillus«, so wie er selbst immer sagte, hatte von Wrede erstmals im August 1989 gepackt, als er ehrenamtlich im Lager der DDR-Flüchtlinge in Budapest arbeitete und begeistert war von der spontanen Hilfsbereitschaft hunderter Malteser aus vielen Ländern Europas. Ein großes Anliegen war ihm die Unterstützung der örtlichen Malteser-Partnerschaften in der Ukraine, in Polen, Ungarn und Tschechien, im Baltikum, aber auch auf Malta. Mit großem Eifer unterstützte er auch den Aufbau neuer Malteser-Jugendgruppen im Erzbistum.
Von Wrede war als Ehren- und Devotionsritter in Oboedienz Mitglied des vor 906 Jahren gegrün-deten Souveränen Malteser Ritterordens. Dabei war ihm gerade die Förderung der geistlich-religiösen Grundlagen im Verband ein großes Anliegen. »Die religiöse Begleitung auf Wallfahrten nach Rom, Lourdes und Werl, aber auch bei zahlreichen Dienstveranstaltungen der Malteser war für ihn ein wichtiges Anliegen«, so Monsignore Prof. Dr. Peter Schallenberg, Diözesanseelsorger der Malteser. Bei Werlwallfahrt für Kranke und Behinderte am 18. September nahm er, nun selbst auf den Rollstuhl angewiesen, in ergreifen-den Worten Abschied von seinen Maltesern.
Georg Freiherr von Wrede wird am Mittwoch, 19. Oktober, in seinem Heimatort Schloß Holte-Sende beigesetzt. Das Seelenamt in der Kirche St. Heinrich beginnt um 14.30 Uhr.

Artikel vom 15.10.2005