15.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Heimischer Honig ist »Spitze«

Erfolgreiche Imker aus dem alten Bürener-Südkreis ausgezeichnet

Altkreis Büren (WV/hpm). Um die Auswahl des besten Honigs ging es bei der Honigbewertung im Gartenbauzentrum der Landwirtschaftskammer Westfalen-Lippe in Münster-Wolbeck. Insgesamt 654 Honiglose waren zu einer Bewertung des Landesverbandes westfälischer und lippischer Imker eingereicht worden.

Ein Los besteht aus drei Gläsern Honig von der selben Ernte. Werden mehrere Lose eingereicht, müssen sie sich deutlich voneinander unterscheiden, beispielsweise aus der Frühjahrs- oder der Sommerernte stammen oder von verschiedenen Trachten wie Raps, Klee oder Linde. Aus dem Bereich des Kreisimkervereins Brilon, dem auch Imker aus dem Bürener Südkreis angehören, beteiligten sich hierbei 14 Imker mit 27 Honiglosen und erreichten damit 24 Preise.
Unter den kritischen Blicken von rund 30 Honigprüfern hielten am Ende 480 Honige den scharfen Kriterien des Deutschen Imkerbundes stand und wurden prämiert. Neben den Kriterien wie Sauberkeit, Aufmachung und sensorische Qualität flossen dabei auch chemische Parameter und Analyseergebnisse von Rückständen mit ein. Die Imker bekommen eine Urkunde, die ihnen die gute Qualität ihres Honigs bescheinigt. Außerdem erfahren sie, ob ihre Honige in die Kategorie erster, zweiter oder dritter Preis eingestuft wurden.
Bei dem Honigtag des Landesverbandes am 16. Oktober in Hamm wird aus den gesamten Preisträgern der Hauptgewinner ermittelt. »Sein Honig muss einen hohen Enzymgehalt haben. Das weist darauf hin, dass er gut behandelt wurde. Zudem muss dieser Honig absolut rückstandsfrei sein«, betont Honigobmann und Bienensachverständige Klaus Stute aus Essentho. Auch der erfolgreichste Imkerverein wird ermittelt und erhält für ein Jahr einen Wanderpokal. Die jetzt zum dritten Mal laufende Prämierungsaktion dient der Verbesserung der Honigqualität. Und genau diese gute Qualität lieferten die heimischen Imker bei der Prämierung ab.
Urkunden für erste Preise überreichte Kreisvereinsvorsitzender Klaus Vorderwülbecke aus Olsberg an die Imker Willi Pape (Giershagen), Reinhard Kramer (Marsberg), Reinhard Stein (Westheim) und Richard Gerold (Giershagen). Zweite Preise gingen an: Franz Völkers (Giershagen), Stefan Witt (Essentho), Andreas Gievers (Meerhof).
Besonders erfreulich für den Imkerverein Marsberg ist es, dass bei der Landesverbands-Honigbewertung Alois Niemeier aus Marsberg und Klaus Stute aus Essentho schon das dritte Mal in Folge mit einem ersten Preis vertreten sind.
In Westfalen-Lippe halten die rund 5800 Imker knapp 40 000 Bienenvölker. Sie produzierten in diesem Jahr 1200 Tonnen Honig mit einem durchschnittlichen Marktwert von rund 4,5 Millionen Euro. Im hiesigen Kreisimkerverein betreuen rund 200 Imker 1350 Bienenvölker.
Jedes Jahr essen die Deutschen über ein Kilo Honig pro Kopf. »Dafür muss eine Biene lange fliegen«, so der Honigobmann Klaus Stute. Ein Volk bringt es im Jahr durchschnittlich auf 20 bis 30 Kilogramm. In guten Jahren können es auch schon mal 50 Kilo werden, dafür bestäuben die Honigbienen überall in unseren Gärten.

Artikel vom 15.10.2005