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Mit blauem Auge davongekommen

Ausbildung: noch 443 unversorgt

Von Manfred Schraven
Warburg (WB). »Wir sind noch mal mit einem blauen Auge davon gekommen« lautet die knappe Bilanz am Ende des Berichtsjahres am Ausbildungsstellenmarkt 2005 im Hochstift Paderborn.

Das Ziel des so genannten Ausbildungspaktes, jedem Jugendlichen eine Lehrstelle zu vermitteln, wurde nicht erfüllt. Dennoch zeigt sich die Leiterin der Agentur für Arbeit Paderborn, Karin Herta Trübner, zufrieden. Bei einer gemeinsamen Ausbildungsmarktbilanz der Agentur für Arbeit, der IHK sowie der Kreishandwerkerschaften Paderborn und Höxter brachte sie den Ist-Stand auf den Punkt: »Trotz einer Ausbildungslücke, wir sind zumindest auf dem Stand des Vorjahres geblieben.« Und das sah vor zwei Monaten noch ganz anders aus. Die Zahl der unversorgten Jugendlichen von 1 055 Ende August konnten auf jetzt 443 abgebaut werden. 4 335 Jugendliche hatten sich im Berichtsjahr allein über die Berufsberatung der Agentur um einen Ausbildungsplatz bemüht. Das waren rund elf Prozent mehr als 2004.
Die Chefin der Paderborner Agentur zeigte sich gestern im Rahmen eines Pressegespräches zuversichtlich, dass im Laufe der nächsten Wochen für die 443 nicht versorgten Jugendlichen noch Plätze aufgespürt werden können. 64 angebotene Stellen sind noch nicht besetzt. Sie rät allen Suchenden, nichts unversucht zu lassen. Ein Weg: Unverzüglich mit der Berufsberatung in Verbindung setzten, Telefon 05251/120334. Die Vertreter der Kammern und der Agentur für Arbeit raten darüber hinaus, für das folgende Ausbildungsjahr schon heute aktiv zu werden. Der Druck bei der Lehrstellensuche bleibe. So sei bis 2008 noch mit einer Zunahme der Schulentlassungen zu rechnen. Außerdem würden die Nichtversorgten regelmäßig mitgeschoben. Der Tipp der Experten: Die Jugendlichen müssen mehrgleisig fahren und beweglich sein. Und das scheinen sie zumindest seit einigen Jahren schon zu sein. Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass jeder dritte Auszubildende pendelt. Ein weiteres Indiz: Von den 2 522 gemeldeten Ausbildungsstellen sind lediglich noch 64 frei.
Und die »Zeit danach«-Befragungen der Kammern hätten ergeben, dass rund 60 Prozent der Ausgebildeten übernommen würden. Das Fazit: Mit einer Qualifikation bestehe zumindest die Aussicht auf einen Arbeitsplatz - ohne Ausbildung wohl keine.

Artikel vom 14.10.2005