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Nicht Bünder Problem lösen

Streit um L 557 neu - Kritik von Bürgermeister Rieke

Von Volker Zeiger
Enger (EA). Alle Planungen für die neue Landstraße 557 (Bünder Straße) auf Engeraner Gebiet sind abgeschlossen. Die Trasse wird vom Kreisverkehrsplatz am Ende der Ostumgehung/Minden-Weseler-Weg auf der bestehenden Bünder Straße bis zur Grünewaldstraße führen.

Von dort aus bestimmt nur die Stadt Bünde den weiteren Trassenverlauf. Darauf hat Bürgermeister Klaus Rieke soeben hingewiesen.
Im Gespräch mit dem ENGERSCHEN ANZEIGER sagte Rieke: »Bünde kann sich frei entscheiden«. Die politischen Gremien Bündes suchen derzeit eine Lösung für die Trassenführung auf dem Gebiet der Elsestadt. Nach derzeitigem Stand der Diskussion wird eine Strecke befürwortet, die nicht durch die Ortslage führt und dennoch den Anschluss an die Autobahn A 30 ermöglicht.
»Bünder Probleme können nicht von Enger gelöst werden«, wies Rieke auf die in der vergangenen Woche aufgekommene Diskussion um die Linienführung hin. »Die Stadt Enger hat sich nach langen Beratungen entscheiden«, erinnert Rieke.
Im vergangenen und in diesem Jahr habe es eine Vielzahl von Informationsgesprächen - vor allem mit Anliegern - gegeben und zuletzt einen Schnatgang, an dem Anwohner und Kommunalpolitiker teilgenommen hatten. Das führte, wie in dieser Zeitung ausführlich berichtet, dazu, dass sich drei Sozialdemokraten in einer Beschlussfassung über die Trassenführung der neuen L 557 der Meinung enthielten. Sie hätten es lieber gesehen, wenn die Strecke durch die Wiesen zwischen Besenkamp und Siele geführt hätte. Der Stadtrat entschied hingegen, die neue Straße auf der »Bünder« zu lassen.
Nach diesem Ratsbeschluss - der einen Jahre zuvor gefassten Beschluss nur noch bekräftigte - wurde der Landesbetrieb Straßen NRW aufgefordert, weiter an der L 557 neu zu planen. Rieke: »Wir sind daher in der poltitischen Beratung über alle Belange ganz klar weiter als Bünde.«
Der frühere NRW-Minister Dr. Axel Horstmann (SPD) hatte der Stadt Anfang Mai 2005 in einem Schreiben bestätigt, dass das Land dem Ratsbeschluss Engers zu Gunsten der Variante 3 (über die Bünder Straße) auf der vorhandenen L 557 in der Ortslage Besenkamp folgen werde. Die Trasse durch die freie Landschaft wurde damit verworfen. Weil Bünde bei der Planung über Wiesen und Felder blieb, wurde das Planfeststellungsverfahren in die Abschnitte Enger und Bünde aufgeteilt. Die Verknüpfungspunkte an der Kreisstraße Minden-Weseler-Weg und Grünewaldstraße mussten neu geplant werden. Das galt auch für die Trasse im Bereich der Grünewaldstraße. Hier wird das östlich angrenzende Gewerbegebiet angeschlossen.

Artikel vom 15.10.2005