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Kinderpornos
verbreitet

Driburger verurteilt


Von Ingo Schmitz
Bad Driburg (WB). Vor einem Jahr gelang den Ermittlern des Bundeskriminalamts Frankfurt (BKA) ein erfolgreicher Schlag gegen einen Kinderpornographie-Ring. Einer der Verdächtigen kommt aus Bad Driburg. Der 41-Jährige ist inzwischen wegen Verbreitung und Besitz kinderpornographischer Schriften rechtskräftig verurteilt.
Der Paderborner Staatsanwalt Hans-Peter Dietzmann erklärte auf WB-Anfrage, dass das Urteil auf zehn Monate Haft lautet. Allerdings wurde die Strafe zur Bewährung ausgesetzt. Der Angeklagte muss 9000 Euro Geldbuße zahlen. Der Fall hatte in Bad Driburg für Aufsehen gesorgt. In den Mittagsstunden des 13. Oktober 2004 war das Haus des 41-Jährigen vom BKA gestürmt worden. Der Mann wurde festgenommen und das Haus durchsucht. Zahlreiche Datenträger und Computer wurden sichergestellt.
Die weiteren Ermittlungen der Behörden gestalteten sich jedoch schwieriger als erwartet. Der Bad Driburger hatte bei dem im Internet agierenden Kinderporno-Ring so viele Sicherungen eingebaut, dass die BKA-Beamten das System nicht knacken konnten.
Nur durch die Mithilfe des Computerexperten war es dann gelungen, den Kinderporno-Ring und das Internet-Portal, über das die Bilder von Jungen und Mädchen in eindeutigen Posen verbreitet wurden, auszuheben. Der Bad Driburger, so der Staatsanwalt, habe mit dafür gesorgt, dass weitere Festnahmen möglich wurden.
Verteidiger Franz Zacharias aus Paderborn bestätigte gegenüber dem WESTFALEN-BLATT die Verurteilung seines Mandanten. Dies sei möglich geworden, weil die ursprünglichen Vorwürfe des BKA »sich im Laufe der Ermittlungen sehr relativiert« hätten, sagte Zacharias.

Artikel vom 15.10.2005