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Die U19 macht es Otto vor

EM-Qualifikation in Herford: Griechen trotzen der Katerstimmung

Von Lars Krückemeyer
und Victor Fritzen
Herford (HK). Die U19-Nationalmannschaft Griechenlands hat gestern die richtige Antwort auf die im Land herrschende »Katerstimmung« nach der verpassten WM-Qualifikation von Otto Rehhagels Europameistern gegeben. Im ersten Spiel der EM-Qualifikations-Gruppe 10 gab es im Ludwig-Jahn-Stadion einen 3:2 (2:1)-Erfolg gegen die Niederlande.

Das hätten nach 15 Minuten allerdings die wenigsten der zahlreich vertretenen Experten -Ê darunter Spielerbeobachter bedeutender europäischer Vereine - erwartet. Die Niederländer drückten von Beginn an kräftig aufs Tempo und gingen schon nach zwei Minuten durch einen Kopfball-Treffer mit 1:0 in Führung. Immer wieder wurden die schnellen »Oranjes« danach über die Flügel gefährlich, doch nach einer Viertelstunde war es plötzlich mit der niederländischen Überlegenheit vorbei. Die Griechen suchten nun verstärkt die Zweikämpfe und trauten sich auch in den Strafraum.
Dass die Partie bis zur Pause noch kippte, hatten die »Helenen« jedoch in erster Linie Hollands Torwart zu »verdanken«, der beim Ausgleich und beim 2:1 kurz vor dem Halbzeitpfiff sehr schlecht aussah. Der für Borussia Mönchengladbach in der A-Junioren-Bundesliga spielende Mitroglou erhöhte in der 48. Minute nach schöner Vorarbeit auf 3:1, ehe Aravidis fei vor dem leeren Tor die endgültige Entscheidung verpasste. So schnupperten die Niederländer in der 68. Minute durch das 3:2 noch einmal Morgenluft, besaßen in einem nun härter werdenden Spiel mit vierminütiger Nachspielzeit aber keine ernsthafte Ausgleichschance mehr.
Ein besonderes Erlebnis war dieser Fußball-Höhepunkt auch für die fleißigen Helfer des SC Herford und des HSV Borussia Friedenstal. Minikicker, F- und E-Junioren des Sport-Clubs durften die Mannschaften auf den Platz führen, der HSV-Nachwuchs trug die Länderflaggen zum Abspielen der Hymnen auf den Rasen und sorgte am Spielfeldrand für neue Bälle. Trotzdem hatten die Griechen etwas auszusetzen: das angeforderte Mineralwasser hatte nach ihrer Meinung zu viel Kohlensäure, so dass schnell neue Kisten besorgt werden mussten.
Gelohnt haben dürfte sich die Veranstaltung für die heimischen Vereine nicht nur aus Imagegründen. Während die Fußball-Verbände die Eintrittsgelder der 1954 zahlenden Zuschauer bekommen, fließen die Gelder aus den Verpflegungsständen in die Kassen der beiden Herforder Klubs.

Artikel vom 15.10.2005