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ICE fährt ins Ungewisse

Rettungsbemühungen noch fruchtlos

Von Thomas Hochstätter
(Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Noch ist die Deutsche Bahn nicht auf den Protest gegen die Streichung der ICE-Stopps eingegangen. Weitere Politiker haben der Stadtverwaltung derweil jedoch ihre Hilfe zugesichert.

Nach dem SPD-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Spanier (Herford) haben sich jetzt auch dessen CDU-Amtskollege Reingard Göhner (Kirchlengern) und CDU-Landtagsabgeordneter Friedhelm Ortgies (Rahden) im Rathaus gemeldet. Ein Sprecher der Stadtverwaltung zitierte am Freitag aus Ortgies' Schreiben, Bad Oeynhausen sei als Kurort so bedeutsam, dass es vom modernen Fernverkehr nicht abgekoppelt werden dürfe. Alle Politiker hätten sich mit diesem Ziel an verschiedene Ebenen der Deutschen Bahn gewandt, Spanier unter anderem wie berichtet zudem an den Präsidenten des Eisenbahn-Bundesamtes und den Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium.
Die Stadt hatte bereits zuvor zum Ausdruck gebracht, dass man befremdet sei, aus der Zeitung von der Streichung der sieben ICE-Halte bereits zum Fahrplanwechsel in diesem Dezember erfahren zu müssen. Die gute Zusammenarbeit bei der Umgestaltung des Bahnhofsgebäudes und des -vorplatzes, so hieß es aus dem Rathaus, habe doch auf eine zeitigere Unterrichtung hoffen lassen.
Ende September war bekannt geworden, dass der Intercity-Express durch Bad Oeynhausen nur noch durchfahren soll. Als Grund dafür wurde die Bahnsteighöhe am Nordbahnhof angegeben. Angeblich sei der Bahnsteig etwa 40 Zentimeter zu niedrig. Verschiedentlich wurde diese Begründung jedoch bereits als Vorwand eingestuft. In Wirklichkeit wolle die Bahn ihren ICE nur durch einen Halt weniger beschleunigen.

Artikel vom 15.10.2005