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Fünf Fragen an . . .

Olaf Voss (TV Verl)

Verl gegen Loxten - das war vor zwei Jahren weit mehr als nur ein Duell um den Aufstieg in die Handball-Verbandsliga. Nach dem direkten Aufeinandertreffen ging es damals wochenlang am Grünen Tisch weiter, ehe sogar ein Wiederholungsspiel anberaumt wurde. Wenn es Samstag nun zum Wiedersehen in der Verbandsliga kommt, ist beim TV wieder Olaf Voss dabei. Der 32-Jährige hat sich mit WB-Redakteur Hans-Heinrich Sellmann auf die Partie eingestimmt.

TV Verl gegen SF Loxten. Da werden doch allein bei der Ansetzung Erinnerungen wach?Olaf Voss: Natürlich - und alle denken dabei an den Protest und das Wiederholungsspiel. Für mich als Aktiven bleibt aber in erster Linie das Sportliche hängen. Im ersten Spiel vor vollen Rängen ging es ganz schön zur Sache. Wir hatten zweimal die Chance, uns abzusetzen, haben es aber nicht geschafft und schließlich nur unentschieden gespielt - beide Male sogar. Zu der Aktion mit den Schiedsrichtern und dem Wechselfehler kann ich nicht viel sagen. Wenn einem Protest stattgegeben wird, steckt da aber wohl was hinter.
Als Ihr ein Jahr später dann doch aufgestiegen seid, hast Du überlegt aufzuhören. Warum?Olaf Voss: Ich spiele seit 25 Jahren Handball und denke nur noch von Saison zu Saison. Beruf, Familie - da hat man so einiges unter einen Hut zu bekommen. Außerdem hat sich in Verl die Situation verändert. Die Stimmung in der Mannschaft ist zwar auch heute gut, wir haben aber nicht mehr die Kumpeltruppe von früher. Wir spielen statt Spaß-Handball jetzt leistungsorientierten Handball mit einem nicht von der Hand zu weisendem Druck. Die Verbandsliga hat dann aber doch einen so großen Reiz auf mich ausgeübt, dass ich geblieben bin. Und der TV ist und bleibt mein Verein.
Beim TV werden in letzter Zeit große Töne gespuckt. Wie realistisch ist der Plan, in fünf Jahren Regionalliga zu spielen?Olaf Voss: Was in einigen Jahren sein wird, ist von meiner Warte aus nicht zu beurteilen. Ich finde jedenfalls, dass der eingeschlagenen Weg richtig ist. Wichtig ist nur, dass Vorstand und Trainer zukünftig weiter an einem Strang ziehen und das Ganze auf gesunden Beinen steht. In der Vergangenheit konnte man am Beispiel Versmold sehen, dass es auch gewisse Risiken gibt. Augustdorf hat dagegen gezeigt, dass es funktionieren kann. Ob es dann irgendwann unbedingt die Regionalliga sein muss, weiß ich nicht. In Verbands- oder Oberliga oben zu spielen, stelle ich mir reizvoller vor, als in der Regionalliga unter herumzudümpeln.
Wer gewinnt das Spiel am Samstag und warum?Olaf Voss: Es gibt einen knappen Sieg für uns, weil wir zurzeit einen ganz guten Lauf haben. Gegenüber der Vorbereitung hat sich unsere Abwehr gefestigt, und dort wird bekanntlich der Grundstein für den Erfolg gelegt. Vorne ist bei uns zudem jeder in der Lage, Tore zu werfen.
Dein Vater Rudi ist beim LC Solbad ein starker Altersklassenläufer in der M60. Wer hängt denn wen ab, wenn ihr gemeinsam unterwegs seid?Olaf Voss: Das ist immer eine klare Sache - gegen mich. Wenn er richtig Gas geben würde, käme ich nicht mit. Wir haben nur leider wenig Gelegenheit, mal zusammen in den Wald zu gehen. Aber wenn er sonntags morgens läuft, schlafe ich noch.

Artikel vom 14.10.2005