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Sherry-Menüfolge
überzeugt die Jury

Unter 14 000 Teilnehmern fürs Finale qualifiziert

Von Jörn Hannemann
Herford (HK). Die Mitarbeiter des Herforder Ratskellers, Kathrin Skilewski und Andreas Kerstin, haben sich für das Finale des internationalen Gastroniewettbewerb »Copa Jerez« qualifiziert. Unter 14 000 eingereichten Menüvorschlägen zählte die Fachjury ihre kulinarische Zusammenstellung zu den fünf Besten. Wichtigste Zutat: Sherry.

Die beiden Herforder überzeugten die Jury - der Aufgabenstellung getreu - mit einer dreigängigen, auf Sherry abgestimmten Menüfolge. Stundenlang experimentierten sie in der Küche und arrangierten schließlich auf dem Teller ein kleines Meisterwerk: ein Fischgericht als Vorspeise (»Geliertes Pot au feu von Sherry und Kalbsbäckchen mit gebratenem Seeteufel«), eine ausgefallene Fleischkreation als Hauptgang (»Mosaik von Hase und Kaninchen mit kleinem Gemüsesalpikon im Kartoffelring und Sherry-Lavendelbutter«) und ein süßes Dessert zum Abschluss (»Mousse vom kanadischen Wattlesead in der Schokosäule mit Baby-Ananas im Sherry-Gewürzsud«).
Zu den Gängen empfahl die stellvertretende Restaurantleiterin Kathrin Skilewski die passenden Sherrys: sei es einen leichten trockenen Fino, einen mindestens 30 Jahre alten, nach Nüssen, Datteln, Feigen und Rosinen schmeckenden Oloroso oder einen fruchtig-blumigen Dessertwein.
Beim Finale am Montag in Frankfurt tritt das Duo gegen vier weitere Zweierteams an. »Wir hoffen, unter die besten drei zu kommen«, gibt sich die 27-Jährige zuversichtlich. »Im Gegensatz zur englischen oder niederländischen Küche spielt in Deutschland Sherry als Zutat nur eine stiefmütterliche Rolle«, weiß Andreas Kerstin, der seit Mai im Ratskeller kocht. Wer Appetit auf das leckere Sherry-Rezept bekommen hat, sucht auf der Speisekarte aber vergebens. Die Zubereitung der alkoholischen Gaumenfreude kann bis zu acht Stunden dauern, verrät der Herforder Spitzenkoch. Gourmets können sich jedoch in Kürze auf ebenfalls leckere Sherry-Gerichte freuen, versichert Restaurantleiterin Gerharda Weinert.

Artikel vom 15.10.2005