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Vom eigenen Tempo überrollt

TuS N-Lübbecke hatte in Magdeburg bei der 29:40-Niederlage keine Chance

Lübbecke/Magdeburg (Les). Die erste Hälfte von den vier Hammerspielen des TuS N-Lübbecke ist durch - der Handball-Bundesligist vom Wiehen musste dabei zweimal Lehrgeld zahlen. Denn nach der Heimniederlage gegen den HSV Hamburg setzte es am Mittwochabend bei den SC Magdeburg Gladiators eine deutliche 29:40-Niederlage für die Pfänder-Sieben.

Aus den vor einer Woche noch 10:2 Punkten sind inzwischen nur noch 10:6 geworden. Aber die Sieben aus dem Mühlenkreis hat jetzt erst einmal zehn Tage Zeit, um sich auf den nächsten Knaller vorzubereiten. Am Samstag, 22. Oktober, geht es dann in der Kreissporthalle gegen den VfL Gummersbach, ehe der TuS anschließend zum Deutschen Meister nach Kiel reist.
Bis dahin hat die Mannschaft Gelegenheit, sich auf die eigentlich schon gegen den SC Magdeburg von Trainer Pfänder geforderte Taktik: »Lange spielen!« einzustellen. Denn dass gegen die Top-Teams die vom TuS N-Lübbecke oftmals praktizierte »Hurra-Taktik« (sprich: schnelle Konter mit vollem Risiko, schnelles Abschließen) nicht immer die richtige sein kann, besonders nicht gegen die Spitzenteams der Liga und dann auch noch auswärts, mussten die Pfänder-Buben in der Bördelandhalle als neue Erfahrung wieder mitnehmen.
Appellieren dürfte der Coach auch in den nächsten Trainingseinheiten wohl an die Konzentrationsfähigkeiten einiger seiner Eleven. Denn konnten in den ersten Begegnungen dieser Saison die teilweise eklatanten Fehlabspiele noch kompensiert werden, so erwiesen sie sich beim Liga-Primus als geradezu tödlich.
Der von Rolf Hermann und Dirk Hartmann herausgeworfene, völlig überraschende 3:0-Vorsprung des TuS wurde so durch das blitzschnelle Konterspiel der Gladiators unnötig schnell zunichte gemacht.
Der TuS geriet nicht nur schnell mit 12:5 in Rückstand, sondern gleichzeitig verloren selbst die sonst so erfahrenen Leute wie Patrick Fölser und Dragan Sudzum auch ihr Selbstvertrauen, bekamen vorn kein Bein an die Erde. Trainer Pfänder war zum Wechseln gezwungen - einen Erfolg sah er aber nicht. Im Gegenteil mussten er und die Bank miterleben, wie Magdeburg dank des überragenden Renato Vugrinec und des starken Karol Bielecki den Vorsprung auf 18:9 (23.) ausbauten. Da waren für die Gäste bereits alle Messen gelesen. In der Schlussphase lief es dann wieder ein wenig besser und beim 22:16 ertönte der Pausenpfiff.
In der Kabine appellierte der Coach an seine Schützlinge, doch die hohe Fehlerquote abzustellen, konzentriert zu spielen. Pfänder: »Wir wollten in der zweiten halbzeit die Fehler in Grenzen halten. Doch auch das ist uns nicht gelungen.«
Und so war Torhüter Torsten Friedrich an seiner alten Wirkungsstätte letztlich doch völlig überfordert, weil von seinen Vorderleuten ganz schön im Stich gelassen. Mit zahlreichen erstklassigen Paraden verhinderte der Ex-Gladiator tatsächlich aber noch eine höhere Niederlage. Und schließlich verdankten es die Gäste auch noch dem Umstand, dass der SCM ein wenig »den Schwung der ersten 30 Minuten« verlor, dass es nicht noch höher wurde.

Artikel vom 14.10.2005