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Tatwaffe und Beute fehlen

Übung im Haarener Wald: Junge Polizisten durchkämmen Forst

Von Heinz-Peter Manuel
Büren (WV). Banküberfall in Büren: Zwei Verdächtige flüchten mit ihrem Wagen, fahren sich auf einem Weg fest. Zu Fuß setzen sie die Flucht fort, werden allerdings kurz darauf festgenommen. Beute und Tatwaffe bleiben verschwunden. Deshalb durchkämmte gestern eine Hundertschaft Polizisten den Haarener Wald.

»Unsere Studenten lernen hier den praktischen Einsatz«, erläutert Erster Polizei-Hauptkommissar Lothar Eggert den Hintergrund der Übung. Innerhalb ihres dreijährigen Fachhochschul-Studiums absolvieren die angehenden Polizisten auch vier Praxisphasen im Institut für Aus- und Fortbildung der Polizei in NRW in Stukenbrock. Und »Trainingsbaustein 4« sieht unter anderem das Kennenlernen von Eingriffstechniken vor, wie eben bei der Durchsuchung eines Waldstückes oder bei Demonstrationen.
Und so rückte eine Hundertschaft (mit Führungspersonal etwa 130 Menschen) gestern mit mehr als 30 Einsatzwagen von Stukenbrock aus in den Haarener Wald aus, um das dortige anspruchsvolle Gelände mit zum Teil dichtem Baumbestand akribisch zu durchsuchen. Mit Erfolg übrigens: Gleich mehrfach schallte der freudige Ausruf »Fund« durch den Wald.
Weil die jungen Beamten nach ihrer Abschlussprüfung im August zum Teil auch in Einsatzhundertschaften stationiert werden, müssen sie, so Lothar Eggert, die Arbeit in einer Polizeikette mit engen Abständen untereinander im Rahmen der Ausbildung kennen lernen. Auch das Ausrücken in größeren Fahrzeugkolonnen gehört zum Ausbildungsplan.
Nachdem sowohl Geld auch auch Tatwaffe gefunden waren und ein renitenter »Reporter« einen Platzverweis erhalten hatte, konnten die Züge ihre verdiente Mittagspause genießen. Als sie aber dachten, es gehe wieder zurück in die Polizeischule, kam die große Überraschung: In einem anderen Teil des Haarener Waldes galt es, eine psychisch gestörte Person aufzufinden, die zuvor von Passanten gesehen worden war. »Abends sind die Kollegen ganz schön geschafft«, so der Einsatzleiter. Aber die Abwechslung macht allen Beteiligten auch Spaß.

Artikel vom 14.10.2005