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Der Markt am
Mittwoch hat
beste Noten

Test beendet - Satzung und Tarife

Von Bärbel Hillebrenner
(Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Der Mittwochsmarkt auf dem Inowroclaw-Platz wird weitergeführt. Zunächst. Denn ob das Angebot eine Dauerlösung sein wird, das entscheidet der Stadtrat. Derzeit wird in der Verwaltung an einer Satzungsänderung und einer Überarbeitung der Gebührentarife gearbeitet.

Verhalten, aber dennoch aufgeschlossen waren elf Marktbeschicker im Juli an den Start gegangen. Sie hatten vom Platz an dem ehemaligen Kinocenter »Die Leiter« auf den Inowroclaw-Platz gewechselt. »Und dadurch auch viel mehr Leben in die Innenstadt gebracht«, sagte gestern die Förderkreis-Vorsitzende Monika Brackmann-Tiedau. Der Zusammenschluss der Einzelhändler hat den Mittwochsmarkt mit zahlreichen Aktionen unterstützt: Rosen wurden verteilt, Weinproben angeboten, Körbe präsentiert. »Das hat sicher zusätzliche Kunden angelockt. In der Innenstadt kann man zwischen anderen Einkäufen und einem Stadtbummel mal schnell über den Markt schauen, viele Leute treffen, in nette Gespräche kommen.«
Auch die Beschicker selbst haben nach und nach den Besuchern mit kleinen Kostproben das Kaufen zum Erlebnis gemacht. Da wird die Bratwurst gegrillt, frischer Kaffee gekocht, Käsehäppchen und Oliven gereicht, Waffeln gebacken. Das Angebot ist qualitativ hochwertig und abwechslungsreich, selbst Blumen gibt es mittlerweile zu kaufen.
»Wir müssen alles tun, um den Markt am Mittwoch zu erhalten«, sagt Brackmann-Tiedau, die sich nicht vorstellen kann, dass dann auch der Donnerstagmarkt bestehen bleibt. »Aber das entscheidet der Kunde. Wenn der Bedarf da sein sollte, warum nicht?« Nicht angetastet werden die Angebote Mittwochmorgen auf dem Wear-Valley- und samstags auf dem Kaiser-Wilhelm-Platz.
Der Förderkreis hofft, dass die Stadt sich mit den Gebühren zurückhält. »Die Tarife werden derzeit überarbeitet«, sagt Ordnungsamtsleiter Dieter Göcking. Er hat die gebührenfreie Erprobungsphase des Mittwochsmarktes nun abgeschlossen - seit September müssen die Beschicker für ihre Stände bezahlen. Endgültig sind die Tarife nicht: Der Entwurf der Verwaltung geht erst in den Hauptausschuss Ende November, dann in den Finanzausschuss, zuletzt in den Rat.
Wie sich die angestrebte Privatisierung der Wochenmärkte umsetzen und dann auswirken wird, auch das ist ein Thema. Brackmann-Tiedau: »Hoffentlich werden die Marktbeschicker mit dieser Maßnahme nicht vergrault.« Das will die Stadt ebenso wenig: »Der Mittwoch läuft, den kann man nur empfehlen«, meint auch Göcking, der einen guten Zulauf beobachtet hat.

Artikel vom 14.10.2005