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Aus Briefen an die Redaktion

A 33: Plakatierte
Fehlinformation
Das Kartenmaterial der A 33-Nordtrassengegner, das auch im Schaukasten von STU und Bürgerallianz zu sehen ist, erhitzt weiter die Gemüter und regte drei weitere Leser zu einem Brief an.
In ihrer Presseverlautbarung (WB vom 21. Juni) haben sich die Bürgerallianz und die Südtrassenunion dazu bekannt, »gemeinsam an einem Strang zu ziehen«.In diesem Sinne haben beide Parteien vereint den Schaukasten am Pulverbach, Ecke Bahnhofstraße, mit Informationen zur A 33 bestückt.(É)
Im mittleren Fenster des Schaukastens befindet sich seither eine Kartendarstellung des Steinhagener Gemeindegebietes, deren Gestaltung von ortsansässigen Bewohnern als irreführende Fälschung empfunden und moniert wird.
Die Abbildung wird als hervorgehobene Informationsquelle im mittleren Fenster zur Schau gestellt, so dass die Machart und die Effekte der Karte von beiden Parteien in gleicher Weise zu vertreten sind. Der Korridor zwischen den nördlichen Siedlungsgebieten und dem Zentrum ist mit roter Farbe übermalt worden, wodurch der Eindruck eines zusammenhängenden Wohnbaugebietes vermittelt wird. Im Süden (Raiffeisenstraße) ist mit grüner Tönung ein geschlossenes Waldgebiet vorgetäuscht worden. Die Gestaltung der übertünchten Gebiete erscheint geeignet, die Nordtrasse aus dem Korridor ins Zentrum zu rücken. Tatsächlich bedient sich die parteipolitische Gruppierung der Bürgerallianz und der STU bevorzugt der Redewendung: »K-Trasse mitten durch Steinhagen!«
Nach Art ihrer besonderen Eindrucksvermittlung haben die Ratsherrinnen der Bürgerallianz eine Abbildung der Dorfkirche vorgestellt, auf der die Autobahn den Kirchplatz überquert und anschließend auf das Hauptportal zusteuert. Die plakatierte Fehlinformation lässt sich fotografisch nachweisen und somit von der Allianz auch nicht in Abrede stellen. Die Etikettierung »mitten durch Steinhagen« wird von parteipolitischen Interessenvertretern ohne Rechtfertigung auf die Nordtrasse bezogen. Der Verlauf und die Nachteile der von ihnen erdachten STU-Autobahn bleiben dabei unberücksichtigt.
Wenn man die Flächenausdehnung Steinhagens (56 Quadratmeter) in Bezug auf die Varianten der A 33 betrachtet, kommt man zu der Feststellung, dass die STU- Trasse durch die Mitte des Gemeindegebietes verläuft und dieses Gebiet in zwei Hälften teilt. Daher wird sich die Verlagerung der Nordtrasse auf den Kirchplatz und der STU-Trasse aus der Mitte in den Süden mit gefälschten graphischen Darstellungen auf die Dauer nicht vermitteln lassen. Im Steinhagener Bereich beträgt die Länge der Nordtrasse 6,1 Kilometer und die Länge der STU-Trasse 8,7 Kilometer. Mit der weitaus größeren Länge verbindet sich auch die weitaus größere Belastung. Es erscheint sinnvoll, diesen Umstand der Bevölkerung politischerseits anhand seriöser Informationen zu veranschaulichen.
Aus den Stellungnahmen gegenüber der Öffentlichkeit geht hervor, daß die STU ihre Ermittlungsfragen bei der Bundestagswahl für zuverlässig hält und dass sie in dieser Auffassung von der Bürgerallianz unterstützt wird. Die Fragestellung der Ermittlung ist hinlänglich bekannt. Sie ist irreleitend und erfüllt nicht die Voraussetzung einer tendenzfreien Beurteilung durch die angesprochenen Personen. Nach wie vor ist auch der rechnerische Einwand nicht widerlegt worden, dass 18 000 Einwohner entweder nicht erfasst worden sind oder dass sie gegen die Südtrasse gestimmt haben.
Von den Betreibern des Schaukastens ist bisher nicht dargelegt worden, wer die Fälschung vorgenommen oder die Anweisung dazu erteilt hat. Dagegen steht unzweifelhaft fest, wer sich nach wie vor dieser Karte bedient.

WILLI BEHNKEIgelweg 22ILSE RÖMERIgelweg 6MARC SIEBRASSEIgelweg 7ALLE STEINHAGEN

Artikel vom 13.10.2005