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HCE stößt auf LIT-Abwehrbeton

Handball: VfL Mennighüffen bei Aufsteiger Menden gefordert - Qualitätstest für HSGLO

Von Horst Boczek (Text und Foto)
Bad Oeynhausen/Löhne (WB). Kurze Herbstpause vorbei, jetzt geht's für die Handballer richtig zur Sache. Ein Topspiel steht für Oberligist HCE Bad Oeynhausen auf dem Programm: Spitzenreiter und Titelaspirant LIT Nordhemmern stellt sich vor. VfL Mennighüffen prüft derweil die Qualitäten von Aufsteiger Menden. In der Landesliga beginnt für die HSG Löhne-Obernbeck die Zeit der Nagelproben. Sonntag trifft die Krumfort-Sieben auf Titelkonkurrent HSG Hüllhorst und der VfL Mennighüffen II steht vor dem durchaus schwierigen Gastspiel bei der HSG Spradow. In der Bezirksliga dürften die Trauben für die HCE-Reserve gegen Lahde/Q. sehr hoch hängen.

Oberliga: HCE Bad Oeynhausen - LIT Nordhemmern. Aus der vergangenen Saison verbindet der HCE noch glänzende Erinnerungen mit dem Topteam aus Mindens Norden. Ein Heimsieg und ein Unentschieden sprangen seinerzeit heraus, doch davon will HCE-Coach Joachim Sproß jetzt nichts mehr wissen. »Wir ruhen uns nicht auf den Lorbeeren der Vorsaison aus, diesmal sind die personellen Voraussetzungen auch andere«. Auch ohne den nach Oberlübbe abgewanderten Ex-Bundesliga-Spieler Hochhaus ist LIT in dieser Saison wieder eine hohe Hausnummer, nicht zuletzt durch das Engagement von Ex-Profi Vygindas Petkevicius als Spielertrainer. Der hat zwar bisher noch nicht gespielt, dennoch steht LIT mit 6:0 Punkten an der Tabellenspitze. Garanten für den gelungenen Start sind die altbekannten LIT-Stützen: Keeper Jens Buhrmester, Kappelt oder Themann. »Nordhemmern besticht durch eine 6:0-Betonabwehr«, nennt Sproß das größte Hindernis für ein Erfolgserlebnis beim Namen. »Wenn wir die in Bewegung bringen, haben wir durchaus eine Chance.« Das setzt allerdings voraus, dass der HCE sein schnelles Angriffsspiel aufzieht und sich dabei ein Minimum an Fehlern leistet. Andernfalls hat man ein Problem. Ein weiteres ist der Ausfall von David Friedhof, der beruflich verhindert ist. Einschränkungen gibt es nach wie vor bei Torben Gottsleben. »Es ist wichtig, dass die Marschroute eingehalten wird und wir absolute Disziplin wahren. Ich hoffe, dass wir den Zuschauern ein spannendes Spiel bieten können, das erst in der Schlussphase entschieden wird, möglichst natürlich mit dem besseren Ende für uns«, meint Sproß abschließend.
HSG Menden/L. - VfL Mennighüffen. Mit deutlicher Erfolgsorientierung aber auch gesundem Respekt reist der VfL zum Aufsteiger. »Ein schwieriger Gegner« urteilt VfL-Coach Helmut Bußmeyer, trotz der 1:5-Startpunkte der Gastgeber. Menden verfügt über keinen »Knaller« aus dem Rückraum, gleicht diesen Nachteil aber durch eine sehr kompakte und schnelle Spielweise aus. Gut besetzt sind auch die Außenpositionen. Hinzu kommt ein engagiertes Publikum, das noch von der Aufstiegseuphorie zehrt. Mennighüffen muss mit dem Problem klarkommen, dass der zuletzt glänzend aufgelegte Guido Klöpper wegen seines Mittelhandbruchs noch mindestens zwei Spiele ausfällt. Darüber hinaus plagen Jens Nickolaus wieder Knieprobleme. Klar aufsteigende Tendenz zeigten beim Test gegen TV Hille (30:26) Mischa Schröder und Jan Schmale auf. Sie sollen den Klöpper-Ausfall kompensieren. Eine Niederlage wäre für den VfL auf jeden Fall ein Rückschlag.
Landesliga: HSG Löhne-O. - HSG Hüllhorst. Für den Spitzenreiter und Titelaspiranten Löhne stehen die Wochen der Wahrheit an. Sonntag gegen die ebenfalls hoch gehandelten Hüllhorster, eine Woche später das Derby bei VfL Mennighüffen II. HSG-Coach Rainer Krumfort, der erst am Freitagabend aus dem Urlaub zurückkehrte, hat Hüllhorst kürzlich unter die Lupe genommen und registriert: »Die HSG ist noch stärker als im Vorjahr, das wird eine schwierige Kiste.« Die gefährlichen Becker und Sudeck im Rückraum, Wiechert am Kreis und mit Specht ein starker Mann zwischen den Pfosten - es gibt einige Klippen, die die HSGLO umschiffen muss. »Wir müssen schon unser volles Programm abfahren, sonst könnten wir ein Problem bekommen«, unterstreicht Krumfort. Er hofft, dass er eventuell wieder auf den zuletzt angeschlagenen Dirk Kelle zurückgreifen kann.
HSG Spradow - VfL Mennighüffen II. »Eine gefährliche Geschichte«, orakelt VfL-Coach André Torge, der aufgrund seines gleichzeitigen Oberliga-Einsatzes Co-Trainer Volker Greimann das Kommando überlässt. Spradow hat als Saisonziel Platz eins bis drei angegeben, steht nach 2:4-Startpunkten schon entsprechend unter Druck. Gerade auf eigenem Parkett gilt die HSG als Team, das aus einer robusten 6:0-Abwehr ordentlich zur Sache geht. In der Offensive werden die Angriffe immens lang bis zur sicheren Chance durchgespielt. Torge: »Das liegt uns überhaupt nicht, wir werden noch zu schnell ungeduldig. Die Abwehr muss lange wach bleiben.« Sturhan, Spielertrainer Jedrzey und Zeller sowie Keeper Brinkmann gehören zu den Aktivposten der Gastgeber. Der VfL hat in der Herbstpause sehr gut trainiert. Besonders »Matze« Buß hat große Fortschritte gemacht, kann jetzt längere Einsatzzeiten verkraften. »Das hilft uns weiter«, meint Torge. »Im übrigen setzen wir auf gute Abwehrarbeit und unser schnelles Spiel. Wir wollen gewinnen, es zählt nur ein Sieg.
Bezirksliga: HCE Bad Oeynhausen II - TuS Lahde/Q. Gegen den Titelaspiranten hat die Morsch-Sieben absolut nichts zu verlieren, will aber mit der Unterstützung von Weide und Sunderbrink aus der A-Jugend die Außenseiterrolle positiv gestalten.

Artikel vom 15.10.2005