13.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schlosser betrügt

Gericht verhängt Bewährungsstrafe


Löhne (LZ). Warum er eineinhalb Jahre lang seinen Arbeitgeber bestohlen und betrogen hat, konnte oder wollte der bislang nicht vorbestrafte Maschinenschlosser Werner D. (Name geändert) nicht mehr erklären. Bis August 2004 entwendete er 34 zumeist fabrikneue Frequenzumwandler aus dem Firmenlager, transportierte sie in seinem Pkw ab und verkaufte sie über das Internetauktionshaus Ebay. Die Firma errechnete einen Schaden von 37 000 Euro.
Das Herforder Schöffengericht unter Vorsitz von Richterin Alexandra Sykulla verurteilte den geständigen Löhner wegen des Diebstahls zu 18 Monaten mit drei Jahren Bewährung. Er hatte sich in 14 Jahren in der Bad Oeynhausener Maschinenfabrik hochgearbeitet, durch diesen massiven Vertrauensbruch aber auch seinen Job verloren. Ein Bewährungshelfer steht ihm zur Seite.
Einen Grund für die Straftaten gab es schon: Der ledige Angeklagte wohnt noch im Hause seiner Eltern und hatte für dessen Umbau einen Kredit aufgenommen, der ihn monatlich mit 650 Euro belastet. Werner D. war bei seiner Firma in der Wareneingangskontrolle beschäftigt. Ein Außendienstler der Lieferfirma entdeckte bei einem Kunden ein solches Gerät, das speziell für die Oeynhausener geliefert worden war, und schlug Alarm. So kam man D. auf die Schliche. Dass er auch reparierte Retouren als Neugeräte bei Ebay anbot, könnte ihm eine weitere Anzeige wegen Betrugs einbringen. D. will den Schaden ausgleichen.

Artikel vom 13.10.2005