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Die »Nacht«
steht nicht zur
Disposition

Reaktion auf Forderung Stargardts

Von Stefanie Westing
Espelkamp (WB). »Die ÝNacht der KomödiantenÜ steht und stand nicht zur Disposition.« Mit diesen deutlichen Worten reagierte gestern Manfred Langhorst, Sachgebietsleiter Öffentlichkeitsarbeit und Kultur bei der Stadt, auf die Forderung André Stargardts, Verwaltung und Politik sollten eine Aussage zur Zukunft der traditionsreichen Varietéveranstaltung treffen.

Wie die ESPELKAMPER ZEITUNG am 11. Oktober berichtete, hatte der Mitorganisator eine klare Positionierung gefordert, weil seiner Ansicht nach die Kooperation mit der Stadt in diesem Jahr nicht besonders gut funktioniert habe. Er war der Ansicht, dass man ihn aufgrund des angefallenen Fehlbetrags kontrolliert habe.
»Ich habe niemanden kontrolliert. Ich habe ihn nur gebeten, nach Möglichkeit im Budgetrahmen zu bleiben«, sagte dazu gestern Langhorst. »Wir haben im Haushalt einen Zuschussbedarf von 5000 Euro eingestellt, und der wurde im vergangenen Jahr und auch in diesem Jahr deutlich überschritten. Wir sind im Haushaltssicherungskonzept, das darf man nicht vergessen.«
Es gebe keine Diskussion über die Existenz der »Nacht der Komödianten«, aber sehr wohl über den Zuschussbedarf, machte auch Torsten Siemon deutlich. »Wir müssen uns fragen: Wie viel ÝNacht der KomödiantenÜ können wir uns noch leisten?« Theoretisch sei denkbar, nur noch eine »Nacht« zu veranstalten, um im Kostenrahmen zu bleiben.
Langhorst zufolge soll nun schnell die Abrechnung der diesjährigen Veranstaltung erfolgen, und danach müsse man sehen, wie man konzeptionell weiter vorgehe. Hier ist natürlich auch die Politik gefragt. »Entweder wird der Zuschussbedarf eingehalten, oder es muss im Haushaltsplan ein höherer Zuschussbedarf veranschlagt werden. Denn Deckungslücken sind kaum zu finden.« Dass die »Nacht der Komödianten« eine tolle Veranstaltung und wichtig für das Image der Stadt Espelkamp sei, stehe außer Frage.
Geprüft werden müsse außer dem Konzept - wie berichtet war die Kartennachfrage für die erstmals veranstaltet »Dinnernacht« nicht besonders hoch - auch der Termin. Langhorst: »In diesem Jahr fand die ÝNacht der KomödiantenÜ an einem Wochenende statt, auf das ein Feiertag und die Herbstferien folgten.« Siemon fügte hinzu: »Außerdem war erst eine Woche zuvor City-Fest. Die Leute können aber ihr Geld nur einmal ausgeben.«
Siemon stimmte Stargardt insofern zu, als er erklärte, dass man die weit über Espelkamper Grenzen hinaus bekannte »Nacht der Komödianten« nicht kaputtsparen dürfe: »Sie muss ihr Niveau haben. Aber jeder Veranstalter ist gezwungen, sein Konzept immer wieder zu überprüfen. Als die ÝNacht der KomödiantenÜ erfunden wurde, gab es zum Beispiel noch kein GOP, und auch das Freizeit- und Nutzerverhalten der Menschen ändert sich.«
Das Engagement von André Stargardt und Mitorganisator und Moderator Addi »Alexis« Schaefer erkenne man hoch an, betonten Langhorst und Siemon. Und mit den beiden sowie der Politik müsse man nun ins Gespräch kommen, damit die »Nacht der Komödianten« in Zukunft das bleibt, was sie ist: ein kulturelles Aushängeschild der Stadt.

Artikel vom 14.10.2005