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Austausch mit der Ukraine

Frauen sprechen über Gender-Aspekte in den Ländern

Vlotho (bir). Wo haben Männer und Frauen ihre jeweiligen Stärken und wo sind Ungleichheiten vorhanden? Mit diesen Aspekten der Gender-Thematik in unterschiedlichen Bereichen beschäftigen sich neun Frauen aus der Ukraine, die zur Zeit in Vlotho zu Gast sind.

Unter Gender-Aspekten diskutieren die Gäste zusammen mit deutschen Teilnehmerinnen über die Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen Deutschland und der Ukraine. Auch die unterschiedlichen Bildungssysteme werden in diesem Zusammenhang beleuchtet. »Die Probleme und die Situation ist in beiden Ländern ähnlich«, erklärt Dr. Hildegard Schymroch von der Stätte der Begegnung. Die Vlothoer Bildungseinrichtung hat in dieser Woche zu einem Austausch- und Begegnungsseminar in den Jugendhof eingeladen, das unter dem Titel »Frauen in Bildung und Politik unter Genderaspekten« steht. Die Stätte der Begegnung kann bereits auf einen langjährigen Austausch mit Russland und Litauen zurück blicken, jetzt besteht zum ersten Mal der Kontakt mit der Ukraine.
Die Besucherinnen arbeiten in unterschiedlichen Institutionen: Schule, Universität, Verwaltung, Frauen-Partei und Nicht-Regierungs-Organisationen. Daher kennen sie viele der Probleme aus eigener Erfahrung. So seien nur wenige Frauen im Parlament. Obwohl 54 Prozent der ukrainischen Bevölkerung Frauen sind, gäbe es nur fünf Prozent weibliche Abgeordnete. Unter den Wählern seien sogar 62 Prozent Frauen. Außerdem wurden die Probleme in der Gender-Politik im Bereich Wissenschaft und Bildung erörtert. Die Frauen berichteten, dass beispielsweise 60 Prozent aller Akademiker Frauen sind, die auch hervorragende Abschlüsse vorweisen können. Trotzdem würden viele dieser Frauen die Karriereleiter nur langsam erklimmen können oder »unten hängen bleiben«.
»Wir würden es begrüßen, wenn sich Interessierte melden, die unsere Verbindung in die Ukraine verstärken möchten oder die etwas zu dieser Thematik beisteuern möchten«, fügte Dr. Hildegard Schymroch hinzu.

Artikel vom 13.10.2005