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»Irgendwann wird
die Luft zu dünn«

Oli Schöpff fordert ersten HSG-Sieg

Gütersloh (dh). »Es ist sicherlich noch nicht fünf vor zwölf. Aber irgendwann wird die Luft unten so dünn, dass du nicht mehr atmen kannst.« Oliver Schöpff muss sich in diesen Tagen im schweren Spagat üben, seinen Spielern der HSG Gütersloh nicht zu viel Druck aufzuerlegen, aber dennoch zielstrebig auf den ersten Saisonsieg hinzuarbeiten.
Denn der Coach macht auch deutlich: »Zwei Punkte am Sonntag gegen Stemmer/Friedewalde sind Pflicht.« Zwar besorgte sich Schöpff auf der »Players Night« im Verler Cabarna nach der 30:33-Derbyniederlage beim TVV noch Informationen bei Jens Freier und Jasmin Gojacic. Diese will der Routinier aber nur bedingt an seine Jungs weitergeben: »Wir haben genug mit uns selbst zu tun. Tore werfen wir zwar genug, wichtig wird es jetzt aber sein, auch mal Bälle in der Abwehr zu gewinnen und damit Gegentreffer zu verhindern.« Für das Toreerzielen sind auf Seiten der Gäste in erster Linie die beiden »Shooter« Björn Borgmann und Florian Dotschkal verantwortlich.
Darüber hinaus gilt es, die in den ersten vier Saisonspielen der Handball-Verbandliga schon obligatorische HSG-Schwächephase von gut 15 Minuten zu verhindern - oder zumindest besser zu überstehen. »Dadurch machen wir uns das Leben immer selbst schwer. Es muss uns einfach gelingen, bei einem Hänger die Zeit ruhiger runterzuspielen«, so der HSG-Trainer, der davon überzeugt ist, dafür auch genügend erfahrene Leute in seinen Reihen zu haben: »Sicherlich wäre es wünschenswert, noch auf einen Linkshänder im Rückraum zurückgreifen zu können. Aber wir verfügen auch so über genügend Varianten und Optionen.«
Eine dieser Optionen in Person von Philipp Christ auf der Position des Mittelmanns griff bereits in Verl. Um so glücklicher ist Schöpff, dass ihm der Zwillingsbruder von Stefan auch am Sonntag zur Verfügung stehen wird und der Kader somit komplett ist. Wenn dann auch noch der Kopf jedes einzelnen frei sein sollte, steht dem ersten Saisonsieg eigentlich nichts mehr im Wege. Schöpff beschwörend: »Keiner darf sich persönlich unter Druck setzen, sondern sollte nur das mannschaftliche Ergebnis im Blick haben.«

Artikel vom 14.10.2005