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Auf nach Russland mit Balalaika und Bortsch

Kulturtage: Auftakt im Rathaus mit Fest für alle Sinne

Paderborn (WV/pia). Musik und Dichtung von den Ufern der Wolga, Clownerie aus Moskau und dazu Krimsekt und duftende Blini: Das Fest, mit dem die Russischen Kulturtage am Wochenende eingeläutet werden, soll ein Erlebnis für alle Sinne werden. Bis zum 20. November folgen Ausstellungen, Filme, Vorträge, Konzerte und Theaterstücke mit dem Ziel, die Eigenheiten des Riesenreichs im Osten den Paderbornern näher zu bringen.
Auf all das will das Kulturfest im Rathaus, das am Samstag, 15. Oktober, (20 bis 22 Uhr) und am Sonntag, 16. Oktober, (15 bis 17 Uhr) einen kleinen Streifzug durch die russische Kultur verspricht, neugierig machen. Plätze können reserviert werden (Ruf 88-1247), sie werden bis zu einer halben Stunde vor Beginn frei gehalten. Der Eintritt ist frei.
Besonderer Gast der Veranstaltung ist der Clown Mikhail Usov, der sein Publikum mit unglaublich poetischen Nummern zu überraschen vermag. Er ist Stammgast in vielen international bekannten Varietétheatern. Stücke von Tschaikowski und Rachmaninow wird der Pianist Andriuz Urba spielen. Das Ensemble »Samowar« dürfte die Zuhörer mit russischer Musik von Klassik bis Modern in seinen Bann ziehen. Die Triobesetzung mit Bajan/Akkordeon, Balalaika und Gitarre lässt die Seele der russischen Musik erahnen. Ann-Britta Madrid liest aus dem Werk des russischen Dichters Daniil Charms (1905-1942), der auch als Vater des Schwarzen Humors in Russland gilt. Musikalisch umrahmt wird diese Lesung durch René Madrid an Gitarre und Akkordeon. Mit Szenen aus einem Tschechow-Stück wartet das Russische Kammertheater aus Berlin auf.
Das Publikum wird an beiden Tagen auch kulinarisch verwöhnt. Die berühmte Rote-Bete-Suppe Bortsch, Pelmini (gefüllte Teigtaschen) und Blinis (Kuchen) sind nur einige Köstlichkeiten, die Koch Valerij Illi präsentieren wird. Rezepte für das Nachkochen zu Hause hält er auch bereit.
Die beim Kulturfest gewonnenen Eindrücke lassen sich in den kommenden Wochen auf vielfältige Weise vertiefen. So sind zum Beispiel zwei Ausstellungen zu sehen: die eine befasst sich mit »Sowjetischer Photographie der 20er und 30er Jahre« in der Städtischen Galerie am Abdinghof (bis 27. November), die andere stellt »Einen Westfalen in Russland - August Freiherr von Haxthausen (1792-1866)« in der Volksbank im Schildern vor (ab 19. Oktober). Im Cineplex-Kino läuft der russische Kinohit »Wächter der Nacht«, der in Moskau alle bisherigen Besucherrekorde in den Schatten stellte.
Mit Tschaikowskys Ballett »Der Nussknacker« bringt das Landestheater Detmold am 9. November einen Klassiker auf die Bühne der Paderhalle. Ein Dia-Vortrag entführt am 24. Oktober in der Städtischen Galerie am Abdinghof in die Weiten Sibiriens, während in der Beketalhalle in Neuenbeken der Stummfilmklassiker »Panzerkreuzer Potemkin« zu sehen ist. Der Kammerspiele-Schauspieler Frerk Brockmeyer stellt an zwei Leseabenden eine Erzählung von Nikolai Gogol vor. Und die Pianistin Anna Vinnitskaya spielt am 8. November Werke russischer Komponisten - um nur eine Auswahl aus dem Kulturtage-Programm zu nennen. Ein Programmheft gibt es in der Tourist-Info Marienplatz.

Artikel vom 14.10.2005