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HSV-Tugenden neu beleben

Kreisliga-Report: Häger will Trend im Pokalduell mit Dornberg festigen

Altkreis (vos/toki). Sie leisten sich einen hauptamtlichen (!) Trainer und gelten als Krösus der Fußball-Landesliga. Heute gastiert TuS Dornberg zum Pokalspiel beim A-Ligisten SV Häger. Anstoß: 19 Uhr.

Doch bei diesem Duell David gegen Goliath ist der kleine HSV gar nicht darauf aus, den klassenhöheren Gegner zu Fall zu bringen. Ein Zubrot im Pokalwettbewerb wäre zwar schön, doch natürlich hat der A-Liga-Abstiegskampf allerhöchste Priorität.
Trainer Jörg Müller sieht seine Schützlinge hier nach dem 1:2 gegen Aufstieganwärter Türk Gücü auf dem richtigen Weg: »Wir haben zwar verloren, aber ich hatte erstmals in dieser Saison das Gefühl, dass eine Mannschaft und kein potenzieller Absteiger auf dem Feld steht.« Gerade auf ungeliebter Asche ließ der HSV auswärts seine alten kämpferischen Qualitäten wieder aufleben. »Wir haben wirklich gut gespielt. Doch das ist eben das Schicksal der Mannschaften von unten, die so ein Spiel dann eben verlieren«, sagt Müller, der seine Mannschaft ermutigt und künftig wieder auf die schon verloren geglaubte Heimstärke baut: »Zu Hause wollen wir wieder eine Macht werden. Da müssen wir auch Mannschaften wie Amshausen am kommenden Sonntag schlagen.«
Apropos Amshausen: Der TSV nimmt nach zwei Niederlagen jetzt wieder die Verfolgung des Spitzen-Duos Peckeloh und Türk Gücü auf. Nachdem gegen Schildesche auch noch Routinier Frank Schürmann kurz vor dem Anpfiff passen musste, lief die seit unzähligen Jahren jüngste TSV-Formation auf. Und beim hochverdienten 2:1-Erfolg war es zunächst beeindruckend, mit welcher Geduld die Folen-Elf auf den ersten Treffer wartete. Doch ausgerechnet ein überzogener Platzverweis gegen einen VfL-Akteur (er sah für die Worte »Trainer, nimm mich raus, sonst schmeißt der mich runter« Gelb-Rot) brachte die Amshausener aus dem Konzept. Weil sie selbst klarste Konterchancen verballerten, mussten sie trotz Überzahl zittern.
So konnte Trainer Volker Wißmann seiner Crew nur bis zum Platzverweis eine ordentliche Vorstellung attestieren, »danach muss man einfach cleverer spielen und den Sack zu machen«. Aus diesem Grund gab sich »Wissi« auch beim Blick in Richtung Tabellenspitze bedeckt. Nur so viel war ihm zu entlocken: »Unser Abstand zu den Aufstiesgplätzen wird kleiner als im vergangenen Jahr.«
Für B-Ligist TG Hörste kommt es im Abstiegskampf jetzt richtig dick: Gerade einmal drei Punkte (11:23 Tore) haben die Jungs aus dem sportlichen Dorf im Haller Westen bislang erspielt. Nun droht in dem aus Werther gewechselten Torhüter Alexander Derksen auch noch eine der Säulen der Mannschaft im Abstiegskampf längerfristig auszufallen. Ein Rückenleiden setzte den angehenden Maurer außer Gefecht - genaue Diagnose noch offen. Derzeit ist Derksen krank geschrieben.
Wann er zwischen die TG-Pfosten zurückkehrt, ist für Trainer Ralf Anton noch nicht abzusehen, so dass »Antek« bei der unglücklichen 0:1-Niederlage gegen TuS 08 Senne I selbst das Tor bewachen musste. Ironie des Schicksals: Am Wochenende geht es ausgerechnet zum schweren Spiel nach Oesterweg - und das Gehäuse des Rangvierten hütet Oliver Goldbecker, im vergangenen Jahr noch für Hörste aktiv.

Artikel vom 13.10.2005