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Hospiz auch für
heimische Kranke

Kinderhaus spendet 600 Euro

Von Michael Nichau
Haldem (WB). Es ist nicht alltäglich, dass eine Einrichtung, die selbst im Jugendbereich tätig ist und normalerweise Spenden erhält, für einen guten Zweck spendet. Den Betrag von 600 Euro übergaben gestern Janine Vienop und Marco Cloppenburg vom heilpädagogischen Kinderhaus Haldem an das Kinder-Hospiz »Löwenherz«, vertreten durch Martina Strieck.

Die Einrichtung in Haldem feierte am 19. August zehnjähriges Bestehen. Im Rahmen des »Kinderhaustages« fand ein Gottesdienst statt, dessen Kollekte für das Kinderhospiz in Syke bestimmt war. Auch den weiteren Tag über wurde an einem Spendenstand für die Einrichtung gesammelt.
»Wir haben von vornherein gesagt, dass wir den Betrag, der bei der Aktion zusammenkommt, nicht für uns selbst verwenden, sondern für einen anderen guten Zweck in der Region spenden wollen«, erklärte Janine Vienop die Aktion. Dann ergaben sich erste Kontakte zum Kinderhospiz »Löwenherz«.
»Wir verstehen uns nicht nur als letzte Station«, gab Martina Strieck, ehrenamtliche Mitarbeiterin im Hospiz, Informationen zur eigenen Einrichtung. »Das Kinderhospiz bietet auch die Möglichkeit für schwerstkranke Kinder und deren Familien, eine gewisse Zeit dort zu verbringen.« Die Kosten dafür würden jedoch nur zum Teil von den Krankenkassen getragen. Dementsprechend sei das Hospiz auf Spenden angewiesen.
»Es ist schon so, dass eine lebensbegrenzende Erkrankung vorliegen muss, damit wir die Kinder aufnehmen dürfen. Es ist aber nicht so, dass der Aufenthalt bei uns damit verbunden ist, dass das Leben zu Ende geht«, erläutert Striek.
Eltern und Geschwistern könne aber auf diese Art Gelegenheit gegeben werden, »aufzutanken«, auch mal Ausflüge zu unternehmen, die sonst nicht möglich wären. »Es hat uns gefreut, dass gerade eine Einrichtung, die sich selbst mit Kindern beschäftigt, uns eine Spende zukommen lässt«, meinte Martina Striek.
»Gerade weil wir eine soziale Einrichtung sind, müssen wir auch mal über den eigenen Tellerrand schauen. Andere brauchen vielleicht auch Hilfe«, erklärte Janine Vienop die Motivation zur Spende. Bei den Gästen des Kindertages sei die Aktion jedenfalls gut aufgenommen worden. »Letztlich sind wir das Kinderhospiz, in dem auch Kinder aus Stemwede aufgenommen werden. Es gibt nicht viele Einrichtungen dieser Art«, erklärte Striek. Das Kinderhospiz in Syke kann acht kranke Kinder gleichzeitig aufnehmen. »Die Auslastung ist groß.«

Artikel vom 14.10.2005