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Zweiter Turm bleibt sichtbar

Tagung zur Burg-Geschichte - Dr. Ellger berichtet über archäologische Funde

Von Katrin Niehaus
Borgholzhausen (WB). Der Eingang der Ravensburg lag einst woanders - da ist sich der Archäologe Dr. Otfried Ellger sicher. Näheres will er am Samstag, 15. Oktober, bei der Tagung in Pium erzählen.

Wie am 28. September berichtet, wird erstmals »eine historische Bilanz« der Burg-Geschichte gezogen. Dazu laden die Stiftung Burg Ravensberg und der Historische Verein der Grafschaft Ravensberg alle Interessierten ein. Wer möchte, kann sich um 9 Uhr zunächst auf der Burg Ravensberg einfinden, wo eine Führung angeboten wird. Von 10.30 bis 17 Uhr sind dann fünf Referenten im Haus Hagemeyer-Singenstroth am Zuge. Zu ihnen zählt auch Dr. Ellger vom Westfälischen Museum für Archäologie in Münster.
Gemeinsam mit seinem Kollegen Stefan Leenen war er gestern vor Ort, um die Ausgrabungsstätte am Eingang noch einmal unter die Lupe zu nehmen. Dort sind bekanntlich Reste eines zweiten Turmes entdeckt worden. Fünf Steinlagen sind erhalten geblieben, waren jedoch lange Zeit verborgen. Selbst im 19. Jahrhundert, als der heutige Eingangsbereich neu aufgemauert wurde, wurden die Turmreste übersehen. Sie wurden erst jetzt im Rahmen des Fachwerkhaus-Umbaus freigelegt und sollen sichtbar bleiben.
»Am Fundament ist zu erkennen, dass dieser Turm und die Ringmauern der Vorburg zur selben Zeit errichtet wurden - um 1200. Die Art der Quaderbearbeitung und die Keramikfunde weisen auf diese Entstehungszeit hin«, erklärte Dr. Otfried Ellger gestern im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Die Hauptburg mit dem noch bestehenden Bergfried sei älter. Es sei denkbar, dass die Vorburg zunächst nur mit einer hölzernen Palisade bestückt worden sei. Mehr darüber verrät er am Samstag.
Die Tagung hat übrigens auch einen neuen Referenten. Statt Axel Fahl-Dreger vom Museum Zeughaus Vechta hält der renommierte Mittelalter-Experte Prof. Dr. Bernd Hucker von der Universität Vechta ab 11.30 Uhr einen Vortrag über »Das Rätsel um die Calvelager Herkunft«. Weitere Informationen über das Tagungsprogramm gibt es im Internet unter
www.stiftung-burg-ravensberg.de

Artikel vom 13.10.2005