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Versmolder hüllen
sich in Schweigen

Nach versuchter Tötung weiter in U-Haft

Versmold/Osnabrück (mel). Die beiden Versmolder, die Mittwoch vor einer Woche versucht haben sollen, einen Mann zu töten, bleiben weiterhin in Untersuchungs-Haft. Das Opfer ist inzwischen aus dem Koma erwacht, konnte jedoch keine neuen Hinweise geben.

Nach einem Streit in einem Osnabrücker Bordell hatten die beiden 30 und 43 Jahre alten Männer versucht, den Deutschrussen zu überfahren. Dabei waren sie laut Schilderungen von Dr. Alexander Rethemeyer, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Osnabrück, besonders rücksichtslos vorgegangen, drehten nach dem ersten gescheiterten Versuch mit ihrem Wagen noch einmal um und rasten mit Vollgas auf das Opfer zu. Zuvor war der 31 Jahre alte Osnabrücker mehrere Meter von dem Auto der Täter mitgeschleift worden, weil diese sein Bein durch das geöffnete Beifahrerfenster festhielten. Beim Loslassen schlug er mit dem Kopf auf die Straße.
Dabei erlitt der Deutschrusse einen Schädelbasisbruch mit Gehirnblutungen und wurde im Krankenhaus ins künstliche Koma versetzt. »Inzwischen«, informiert Dr. Alexander Rethemeyer, »ist der Mann aus dem Koma erwacht und konnte auch schon von der Polizei vernommen werden.« Wesentliches zur Aufklärung des Falls habe er mit seiner Aussage allerdings nicht beisteuern können. Die Untersuchungen in dem Fall der versuchten Tötung gehen indes weiter, auch die beiden Versmolder werden weiter befragt. »Die sagen allerdings, vermutlich auf Anraten ihrer Anwälte, bislang gar nichts«, sagt Rethemeyer. Bis zu sechs Monaten kann der zuständige Richter die beiden Männer, die in Osnabrück und Lingen in U-Haft sitzen, festhalten. Sollte weder die Schuld noch die Unschuld der Versmolder in dieser Zeit bewiesen werden können, müsste das Oberlandesgericht über das weitere Vorgehen entscheiden.

Artikel vom 13.10.2005