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Im Lehmofen werden
bald Brote gebacken

Neue Errungenschaft am JUZ »Westside«


Versmold (hj). Er hat ein Häuschen wie eine Schnecke, eine Schnauze wie ein Schwein und Hörner wie ein Stier - ein Wundertier? Nein, sondern das Ergebnis von viel Fantasie derjenigen zehn Kinder, die seit Montag gemeinsam mit Frank Flethe am Jugendzentrum Westside einen Lehmofen bauen. »Das Grundgerüst hat Frank gebaut, bei allen anderen Sachen waren die Kinder behilflich«, sagt Westside-Leiter Olaf Hülck, der diese Veranstaltung als »Sonderprojekt« des laufenden Halbjahres bezeichnet.
»Wir freuen uns, in Frank Flethe einen Mann gefunden zu haben, der auch Ahnung vom Lehmofenbau hat. Schließlich wollen wir den Ofen für unsere Jugendlichen nutzen.« Außerdem sei er Teil der neuen Außenanlage, die im nächsten Jahr fertiggestellt werden soll. Gestern Nachmittag waren die Bauarbeiten für den Ofen beendet. Die Kinder durften die Oberfläche gestalten. Kleine und große Steine wurden als Material fürs Verzieren gebraucht, kleine Muscheln kamen hinzu und Figuren aus Lehm. »Hier lassen wir der Fantasie unserer Kinder freien Lauf und mischen uns nicht ein«, betont Flethe. Die Steine durften jedoch noch nicht zu stark in den Lehm gepresst werden. »Zuviel Druck kann unter Umständen dafür sorgen, dass der Lehmofen zusammen bricht. Und das wollen wir doch nicht«, ermahnt der gelernte Maurer die eifrigen Ofenverzierer.
Am späten Nachmittag wurde dann das erste Feuer im Ofen entzündet. »Es dient dazu, dass der Lehm schneller trocknet«, weiß Flethe. Dann sei der Ofen in ein paar Tagen soweit hergestellt, dass er auch gebrauchsfertig ist. Ein Teil der Materialien wurden von einer Versmolder Firma gesponsert und von der Stadt zur Verfügung gestellt. »Unsere Ideen und unsere Muskelkraft stellen wir ebenfalls unentgeltlich in den Dienst der Sache«, schmunzelt Hülck - und freut sich über die neue Errungenschaft am »Westside«, in der bald Brote oder Pizzen gebacken werden sollen.

Artikel vom 13.10.2005