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Grippe kommt mit heftigem Fieber

Chefarzt Dr. Michael Hanraths informiert Senioren

Versmold (mel). Wer älter als 60 Jahre ist, sollte sich gegen Grippe impfen lassen. So lautet die offizielle Empfehlung der ständigen Impfkommission für Deutschland. Wie der Impfstoff wirkt und was man sonst noch gegen die gefürchtete Grippe tun kann, darüber informierte Dr. Michael Hanraths, Chefarzt im Klinikum Ravensberg, gestern in der DRK-Seniorentagesstätte.

Jetzt ist die beste Zeit, sich gegen den Influenza-Virus impfen zu lassen. »Weil der Impfschutz zwei Wochen braucht, bis er komplett ist, sollte man sich vor der Grippezeit impfen lassen«, erklärte Dr. Hanraths den interessierten Senioren. Denn die Grippewelle rolle erfahrungsgemäß ab Ende November an. Gefährdet seien aber nicht nur ältere und chronisch kranke Menschen, die den Virus nicht so leicht abschütteln können, sondern auch Berufsgruppen mit hohem Publikumsverkehr: Pflegepersonal in Krankenhäusern, Ärzte oder Feuerwehrmänner. Bei Senioren drohen oft zusätzlich Komplikationen, einer bakteriellen Lugenentzündung, Herzmuskel- oder Hirnhautentzündung lässt sich durch frühzeitiges Impfen vorbeugen.
Allerdings ist momentan der Impfstoff knapp. Die Versmolder Apotheken warten auf weitere Lieferungen, die erst Ende Oktober kommen sollen (siehe Kasten).
Wenn es im Hals kratzt, die Stirn glüht und die Nase läuft, ist es aber nur selten auch eine echte Grippe. »Viel häufiger sind grippale Infekte«, weiß Hanraths. Die weisen zwar die gleichen Symptome auf, allerdings in abgeschwächter Form. Eine Grippe erkennt man an plötzlichem und heftigem Fieber, Abgeschlagenheit und Muskelschmerzen. Etwas zeitversetzt käme dann auch noch ein trockener Husten hinzu. »Ist die Grippe erstmal da, kann man eigentlich nur abwarten«, sagt der Mediziner. Auch Antibiotika würden gegen die fünf bis sieben Tage dauernde Krankheit nicht helfen. Was die wenigsten wissen: Die Grippe ist über die gesamte Dauer hinweg ansteckend. Bettruhe ist also aus mehrerlei Hinsicht ratsam.
Gefährdete Menschen sollten sich einmal im Jahr gegen den Influenza-Virus impfen lassen. »Der Impfstoff wird jedes Jahr neu hergestellt, auf der Grundlage des letzten Erregers«, informiert Dr. Michael Hanraths. Während der Impfung sollte der Patient unbedingt gesund sein, damit der Körper die besondere Belastung gut verträgt.

Artikel vom 13.10.2005