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Wundertüte Basketball

Bundesliga-Start: neue Namen, aber alte Favoriten

Frankfurt/Main (dpa). Im Sog des EM-Silbermedaillen-Gewinns will die heute startende Basketball-Bundesliga (BBL) ihre »Wundertüte« (BBL-Präsident Wolfgang Kram) öffnen.

Jan Pommer, Nachfolger des nach Leverkusen zurückgekehrten langjährigen BBL-Managers Otto Reintjes, will nicht einem von vielen erwarteten Boom das Wort reden. »Das gute Abschneiden bei der EM ist aber sicherlich ein Vehikel, um der Liga Flügel zu verleihen«, meinte der neue BBL-Geschäftsführer, der weiter an einer noch stärkeren Professionalisierung der BBL arbeitet.
Eines garantiert die »Wundertüte« auf jeden Fall: eine Fülle neuer Spielernamen. Denn die Fluktuation auf dem Transfermarkt war enorm. Dem allgemeinen Eindruck der Überfremdung trat die BBL mit exaktem Zahlenmaterial entgegen: Von den 215 gemeldeten Spielern sind 137 Ausländer (63,73 Prozent) und 78 Deutsche (36,27). Die Legionäre kommen aus den USA (71), Europa (58) und Nicht-EU-Ländern (8).
Neue Namen - alte Favoriten: Unter diesem Motto steht die Saison, bei deren Zielsetzung sich die Manager der 16 Clubs zurückhaltend äußerten. Das Wort »Meisterschaft« nahm keiner in den Mund. Zum Favoritenkreis zählen Titelverteidiger GHP Bamberg mit Bundestrainer Dirk Bauermann, Vizemeister Deutsche Bank Skyliners Frankfurt mit dem neuen kroatischen Coach Ivan Sunara und ALBA Berlin. Der ehemalige Serienmeister will sich nach zwei Jahren ohne Titel mit einem starken Team in der Spitze zurückmelden und gilt als Top-Favorit. »Wir freuen uns über den Vertrauensvorschuss«, sagte Vizepräsident Marco Baldi, der dem letztjährigen Trainer-Novizen Henrik Rödl den Bundesliga erfahrenen Calvin Oldham als Co-Trainer zur Seite stellte.
Mit dem neuem Coach Sasa Obradovic will Cupsieger RheinEnergie Köln seine Rolle als Geheimtipp erfüllen. Auch Telekom Baskets Bonn, der im Vorjahr die Playoffs verpasste, will mit dem neuem Trainer Danijel Jusup an bessere Zeiten anknüpfen.

Artikel vom 13.10.2005