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Schönes und
wildes Land

Ein kleiner Überblick


Sarajevo (WB/cabo). Wer nicht aufpasst, verliebt sich in diese südosteuropäische Schönheit: Eine Reise durch Bosnien-Herzegowina ist ein unvergessliches Erlebnis. Riesengroße Urwälder, gewaltige Karstpanoramen, Wildwasserflüsse, Hochgebirge und uralte Orte - wenn nicht die ungewisse Minenlage abschrecken würde, wäre Bosnien-Herzegowina das ideale Urlaubsland. Experten schätzen, dass es noch etwa 75 Jahre dauern wird, bis sämtliche Sprengsätze und Blindgänger aus dem Boden geräumt worden sind. Dennoch: In 4000 Jahre alten Städten wie Mostar und Sarajevo brummt das multikulturelle Leben, verschmelzen Orient und Okzident miteinander. Von den Minaretten rufen Muezzins zum Gebet, es riecht nach gegrilltem Lammfleisch und es duftet nach Honigjoghurt, Ramschverkäufer und Straßenmusikanten buhlen in dem quirligen Treiben um die Gunst der Passanten, schöne Mädchen in knappen Tops und engen Jeans verdrehen den Männern die Hälse.
Im zehnten Jahr nach Kriegsende befindet sich Bosnien-Herzegowina auf einem guten Weg; das Ziel sind Verhandlungen über den Beitritt zur EU. 3,8 Millionen Einwohner (44 Prozent Muslime, 32 Prozent christlich-orthodoxe Serben, 17 Prozent katholische Kroaten) in der fragilen Staatenförderation sehnen sich nach Frieden und Wohlstand. Die Ursachen für den Bürgerkrieg zwischen 1992 und 1995 hier zu erklären, würde den Umfang dieses Textes sprengen; zu kompliziert sind die Gründe für das gegenseitige Massakrieren auf dem Balkan.

Artikel vom 19.10.2005