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Menschen in
unserer Stadt
Franz Hermann Grewe
Feinmechaniker

Dicke Felgen, doppelte Auspuffrohre, breite Reifen: Franz Hermann Grewe weiß, wie man jeden gewöhnlichen Kleinwagen wirkungsvoll aufpeppt. »Autos und Motorsport haben mich immer fasziniert - schon als Jugendlicher habe ich mit Reparaturarbeiten Autos wieder flott gemacht für den TÜV«, erinnert sich der 36-jährige Herforder.
Eine Lehre als Kraftfahrzeugmechaniker machte der Autonarr dann allerdings nicht: »Da hätte man mir nämlich nicht mehr viel Neues beibringen können«, sagt Grewe mit einem Schmunzeln. Stattdessen ließ er sich in Bielefeld zum Feinmechaniker für Maschinenbau ausbilden.
Nach einigen Jahre als Angestellter einer Herforder Firma wagte der alleinerziehende Vater von zwei Söhnen dann den Schritt in die Selbstständigkeit und machte sein Hobby zum Beruf: Autoverrückte finden in seinem kleinen Laden an der Lübbecker Straße in Löhne seit August alles, was das Herz begehrt: »Ich rüste die Autos der Kunden nach deren Wünschen um, oder die Leute machen das selbst in Eigenregie und holen sich bei mir alles, was sie dafür brauchen. Reifen, Felgen oder auch Musikanlagen.« Die Anfrage sei in den zurückliegenden zwei Monaten ordentlich gewesen, ist Franz Hermann Grewe mit dem Start ins Geschäftsleben zufrieden. »Für den Bereich Autotuning sind wir eben auch der einzige Ansprechpartner in der Werrestadt«, meint der 36-Jährige zum Erfolgsrezept.
Liebend gern würde der Motorsportfan mal in einem richtigen Formel-1-Cockpit Platz nehmen. »Aber das ist wohl eher unrealistisch«, weiß er. Deshalb muss er eben mit seinem Opel-Astra-Cabrio vorlieb nehmen, das natürlich auch etwas verfeinerter daherkommt, als man ihn »von der Stange« kaufen kann. »Fahrwerk und Felgen habe ich zum Beispiel verändert«, sagt Grewe. Aber das sei eigentlich sowieso Standardprogramm für einen Autotuner.
Dass er oft mal zwölf Stunden im Laden steht, findet Grewe nicht weiter schlimm. »Hobby und Beruf gehen bei mir ineinander über«, meint er. »Und außerdem sind meine beiden Söhne jetzt alt genug.« Die werden sich bald vielleicht noch besonders über das Können und die Reifen- und Felgensammlung ihres Vaters freuen. Anna Klöpper

Artikel vom 12.10.2005