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Die mit den
Kakadus
spricht . . .

Delia Franke lebt mit 15 Vögeln

Von Wolfgang Wotke
Gütersloh (WB). »Blöder Geier, böse Kiki, braver Papagei. . .« Für Delia Franke aus Gütersloh sind Kakadus die Clowns unter den Papageien. Wenn sie sprechen oder ihre beweglichen Federhauben aufstellen, dann zeigen sie ihre Aufregung und Aufmerksamkeit. Die 53-jährige Kauffrau ist eine wahre Expertin in Sachen Großvögel. Sie lebt mit 15 Kakadus und Papageien unter einem Dach. »Die bunten Tiere sind mein Leben«, sagt sie stolz.

Angefangen hatte alles 1995 auf Hawaii. Dort war sie zusammen mit ihrem Mann Hartmut im Urlaub, und auf dieser Vulkaninsel gab es dann die erste Begegnung mit einem Gelbwangen-Kakadu. »Ich habe mich sofort in den Vogel verliebt«, gesteht Delia Franke noch heute, »und als wir wieder Zuhause waren, hat mein Ehemann mir sofort einen Kakadu gekauft.« Im Laufe der vergangenen Jahre wurden es dann immer mehr. Mittlerweile leben die Eheleute Franke mit zwei Molukken-Kakadus, zwei Goffin-, zwei Inka-, einem Gelbwangen-, einem Rosa- und einem Triton-Papagei sowie zwei Mohrenköpfchen-, drei Grau- und einem Panama-Amazonen-Papagei artgerecht zusammen. Delia Franke: »Bei uns ist immer der Teufel los.«
Die meisten Kakadus haben eine sehr laute Stimme. »Sie können unterschiedliche Geräusche hervorbringen, von Krächzten und Kreischen bis hin zu Pfiffen. Oder sie ahmen auch Geräusche wie das Telefonklingeln oder die menschliche Stimme nach«, erzählt Delia Franke. Und davon kann sich jeder Besucher überzeugen. Beispiel: die beiden Molukken-Kakadus Ogli und Oltari. Sie sind neugierig, frech, aufmerksam und sehr sensibel. Hartmut Franke: »Die sind wie kleine Kinder und brauchen viel Streicheleinheiten und Zuneigung.« Oder Kiki Müller, der Triton-Kakadu, der am liebsten hinter den Perserkatzen herläuft und laut »miau« ruft. »Kiki ist ein Scheidungskakadu, der nach einer Trennung von seinem früheren Herrchen geschlagen wurde. Wir brauchten mehr als drei Monate, um das Vertrauen des Vogels zu gewinnen«, berichtet die Fachfrau und mahnt: »Papageien und Kakadus sind nicht Haustiere für Jedermann. Der Umgang mit ihnen ist sehr schwierig, und man braucht eine Menge Erfahrung.« Und die hat die »Kakadu-Mami« aus Gütersloh. Sie widmet sich ihren Tieren mit Leidenschaft und Hingabe. Jeden Tag werden sie nicht nur gefüttert (Obst, Gemüse, Körner) und gekrault, nein, sie dürfen auch mit den Frankes einen gemütlichen Fernsehabend verleben. Zutraulich hocken die Kakadus und Papageien dann auf Schultern, Bauch und Sessellehnen.

Artikel vom 12.10.2005