13.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Alle »Verletzten« wurden gerettet

Feuerwehrübung auf dem Hof Hegerfeld - Einsatzleitung meisterte Koordination

Von Michael Nichau
Arrenkamp (WB). Menschenrettung und die Zusammenarbeit zwischen Feuerwehr und anderen Hilfsorganisationen waren die Schwerpunkte einer Wehrübung der Freiwilligen Feuerwehr Stemwede. Zum Einsatz kam der erste Zug mit den Löschgruppen Dielingen, Drohne, Haldem und Arrenkamp.

»Alles klappte reibungslos«, so die Bilanz, die stellvertretender Wehrführer Karl-Heinz Rabe nach der Übung zog. Er war es auch, der den »Test für die Wehrleute« ausgearbeitet hatte.
Sirenengeheul alarmierte die »Blauröcke« pünktlich um 18.31 Uhr. Schon um 18.38 Uhr traf das erste Fahrzeug der Löschgruppe Arrenkamp am »Einsatzort«, dem Hof Hegerfeld, Auf dem Steinbrink 5, ein. Sofort sicherten die Wehrleute die Wasserversorgung aus dem direkt vor dem Gebäude befindlichen Hydranten und nahmen den ersten Löschangriff auf die vermeintlich in Flammen stehenden Stallungsgebäude vor.
Zuvor wurden bereits die Verletztendarsteller des Roten Kreuzes und der Jugendfeuerwehr von DRK-Bereitschaftsführerin Ulrike Gralla mit täuschend ähnlichen Verletzungen geschminkt. Die Mimen sorgten dann für reichlich Verwirrung bei den Wehrleuten, die es plötzlich mit hilflos umherirrenden »Verletzten« zu tun hatten.
Unter schwerem Atemschutz gingen die »Blauröcke« dann abgesichert in die Gebäude, suchten nach vermissten Personen und Verletzten.
Gleichzeitig aber musste von den nachgerückten Wehrkräften aus Haldem, Dielingen und Drohne die Wasserversorgung sichergestellt werden. Über eine lange Wegstrecke wurde ein weiterer Hydrant per dicker Schlauchleitung (B-Rohr) mit der Einsatzstelle verbunden, so dass den Wehrleuten das Löschwasser nicht ausgehen sollte.
Eine Schwierigkeit hatte Zugführer Rabe in die Übung eingebaut: Simuliert wurde eine defekte Pumpe, so dass die Tragkraftspritze der Arrenkämper abgebaut und zur Wasserförderung eingesetzt werden musste.
»Wir haben die Verletzten rausgeholt. Es wurden alle gerettet. Auch die Zusammenarbeit der Löschgruppen untereinander und mit der Hundestaffel Stemweder Berg sowie dem Roten Kreuz hat gut geklappt«, meinte Rabe, der gemeinsam mit Wehrführer Joachim Lübke die Übung kritisch verfolgte.
Vor Ort wurde eine Einsatzleitung gebildet: Die Löschgruppenführer Uwe Stubbe und Gerd Lohmeier meisterten die Aufgabe, die Einsatzkräfte zu koordinieren, meisterhaft. Ihre Stellvertreter übernahmen die Gruppen im direkten Einsatz. »Auf drei Funkkanälen wurden Wehrleute, Atemschutzgeräteträger und das DRK koordiniert«, berichtete Rabe. »Keine leichte Aufgabe, den Überblick zu behalten. Außerdem braucht man auch genügend Funkgeräte.«
Die Hundestaffel Stemweder Berg kam zur Verletzten-Suche zwar nicht zum Einsatz, betätigte sich aber bis zum Eintreffen des Roten Kreuzes bei der Erstversorgung der Verletzten. »Das DRK hatte einen weiten Anfahrtsweg, zum Teil aus Ströhen«, erklärte Rabe. Die angezapften Hydranten lieferten 600 beziehungsweise 700 Liter Wasser pro Minute. »Das reicht für jeweils sechs C-Rohre«, erklärte Rabe. Für die Wasserwerfer, mit denen die Feuerwehr ausgerüstet ist, wäre diese Menge nicht unbedingt ausreichend gewesen. »Es hätte aber im Echteinsatz keine Gefahr bestanden.«

Artikel vom 13.10.2005