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Luhukay will Spaß und Freude sehen

Paderborn soll Arena genießen

Von Matthias Reichstein
Paderborn (WV). Die Atmosphäre genießen, viel Spaß und Freude vermitteln, gut spielen und am Ende auch punkten - bei Paderborns Trainer Jos Luhukay ist die Vorfreude auf das Gastspiel des SC Paderborn bei 1860 München (Freitag, 19 Uhr) spürbar. Und dass der SCP sich in der neuen Allianz Arena nicht verstecken wird, verspricht der Holländer sogar: »Wir werden uns auch in München nicht nur hinten rein stellen.«

Wer bei Energie Cottbus und Dynamo Dresden gewinnt, nach acht Spieltagen mit 15 Punkten auf dem dritten Platz steht, darf das auch nicht. »Wir müssen mit dem nötigen Selbstvertrauen in das Spiel gehen, dürfen uns von der Kulisse nicht beeindrucken lassen und auf keinen Fall nervös oder ängstlich reagieren«, mahnt der Coach, der seine Schützlinge sogar auf 50 000 Besucher einstellen will.
Doch nicht nur die Spieler sollen am Freitag die 90 Minuten genießen, auch für die zahlreichen Paderborner Fans (3000 werden erwartet) soll es ein Fußball-Fest werden. »Diese vielen Zuschauer aus unserer Region müssen eine zusätzliche Motivation für uns sein«, betont Luhukay, für den deshalb das Ergebnis zwar wichtig, aber nicht entscheidend ist: »Unsere Fans sollen am Freitagabend mit dem Gefühl nach Hause fahren, dass diese Mannschaft alles für den Erfolg getan und gegeben hat.«
Zweimal (gegen den SC Freiburg und Dynamo Dresden) ließen sich die »Löwen« bereits im eigenen Stadion überraschen, dennoch ist der 42-jährige Paderborner Trainer von den Qualitäten des Aufstiegsfavoriten überzeugt. Zuletzt beobachtete der Holländer die Münchner bei der unglücklichen 0:1-Niederlage in Bochum. »Die verfügen über eine bärenstarke Abwehr, ein extrem lauffreudiges Mittelfeld und sehr gut besetzte Flügel«, zählt Luhukay die Vorzüge des Gegners auf, der zuletzt sein System von 4-4-2 auf 4-2-3-1 umstellte: »Doch das muss uns egal sein. Wir reagieren nicht darauf, stellen deshalb nicht um, sondern spielen unser Spiel.«
Das gilt für die taktische Ausrichtung, aber nicht für die personellen Fragen. Nach dem glanzvollen 4:1-Sieg über die Offenbacher Kickers wird es allerdings auch für den bislang so unberechenbaren Fußballlehrer schwer werden, einen personellen Tausch gut zu begründen. »Gerade in der zweiten Halbzeit waren wir ganz nah dran am perfekten Fußball, da hatte sich die Elf in einen Rausch gespielt«, ist der Coach noch immer besonders stolz auf seine Jungs, fügt aber auch hinzu: »Das war ein ganz anderes Spiel und ein ganz anderer Gegner.«
Das ist richtig, dennoch ist der Optimismus rund um Paderborn riesengroß. »Wir sind auch in München nicht chancenlos«, sagt Klub-Präsident Wilfried Finke, der am Abend der Aufstiegsfeier 2008 als Jahr des möglichen Erstliga-Aufstiegs ausrief. Gestern legte der Klub-Boss gegenüber der Nachrichtenagentur dpa noch einmal nach: »In unserer Region wird ein neues Fußball-Zeitalter eingeläutet.«

Artikel vom 13.10.2005