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Stadt unterhält
82 Fahrzeuge

Hohe Spritpreise machen erfinderisch

Löhne (per). Die Kraftstoffpreise sind seit Jahresbeginn um knapp 30 Prozent gestiegen. Das bereitet nicht nur jedem Privatfahrer Kopfzerbrechen, auch die Stadt muss 2005 tiefer als geplant in die Tasche greifen, um die Tanks ihres umfangreichen Fuhrparks zu füllen.

Allein 42 Fahrzeuge zählt die Flotte der Wirtschaftsbetriebe. Gerade einmal eines davon ist erdgasbetrieben. Und dabei soll es trotz der Preisexplosion beim Benzin bis auf weiteres auch bleiben. »Die Umrüstung auf Erdgas ist einfach zu teuer«, sagte ein Mitarbeiter der Wirtschaftsbetriebe der LÖHNER ZEITUNG.
Das Löhner Rettungswesen zählt insgesamt 25 Einsatzwagen. 22 davon tragen die Aufschrift der Feuerwehr, bei den anderen handelt es sich um zwei Krankentransportwagen und ein Notarztfahrzeug. »Wir versuchen natürlich, mit dem vorhandenen Budget auszukommen und wegen der höheren Ausgaben für Kraftstoff an anderen Stellen zu sparen«, betont Wolfgang Greinke. Der Leiter des Ordnungsamtes, dem das Feuerwehrwesen der Werrestadt unterstellt ist, weiß jedoch auch, dass das Einsparpotenzial begrenzt ist. »Wir haben im Bereich des Rettungsdienstes wenig Spielraum. Schließlich kann die Feuerwehr ja nicht nur mit einer halben Einsatzgruppe ausrücken, um Sprit zu sparen.«
Im vergangenen Jahr legte die Feuerwehr während ihrer Einsätze 60 000 Kilometer zurück. Der Rettungsdienst brachte es sogar auf 80 000 Kilometer - so viel wie zwei Erdumrundungen. »Das wird sich in diesem Jahr sicherlich auf ähnlichem Niveau bewegen«, schätzt Greinke. Ein schwacher Trost dürfte sein, dass die Flotte der Feuerwehr fast ausschließlich mit Dieselmotoren bestückt ist. Denn auch der Preis für diesen Kraftstoff ist seit Jahresbeginn dramatisch gestiegen.
Im Gegensatz zu Feuerwehr und Wirtschaftsbetrieben fällt der Fuhrpark der Stadtverwaltung mit 15 Autos relativ bescheiden aus. Hinweise zum spritsparenden Fahren seien noch keine verteilt worden, sagt Jens Brüggemann vom Amt für Immobilienwirtschaft und schmunzelt. Die Stadt habe jedoch einen anderen Weg gefunden, Kosten einzusparen. »Wir verwalten sieben der 15 Fahrzeuge seit Anfang des Jahres zentral und haben dadurch bereits Einspareffekte erzielt.«
So würden zum Beispiel Fahrgemeinschaften gebildet oder im Einzelfall untersucht, ob die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln nicht vielleicht günstiger sei. Dadurch, dass die Benutzer ihre Fahrten anmelden müssen, hat sich eine weitere Einsparmöglichkeit aufgetan. Brüggemann: »Es hat sich herausgestellt, dass wir auf zwei Fahrzeuge verzichten konnten« - zwei Autos, für die nun nicht mehr teurer Kraftstoff eingekauft werden muss.

Artikel vom 11.10.2005