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Gemeinsame Feier im Cabarna

Wege des TV Verl und der HSG trennen sich - Entwarnung bei Diekmann

Verl/Gütersloh (dh). Erst am letzten Spieltag dieser Saison, also unmittelbar vor dem obligatorischen Abflug auf die Party-Insel Mallorca, werden sich die Handballer des TV Verl und der HSG Gütersloh zum Derby-Rückspiel wiedersehen. Möglicherweise für beide Teams ein ganz entscheidendes Spiel.

Dass die Wege der beiden Verbandsligisten in zwei völlig verschiedene Richtungen gehen, wurde auch beim 33:30-Erfolg des TVV am Samstag deutlich: Während sich die Verler bei nunmehr 6:2 Punkten in Richtung Aufstieg orientieren dürfen, geht es für die HSG nur um den Klassenerhalt. Und beide Vereine werden ihre Ziele nach Lage der Dinge bis zum Ende dieser Spielzeit verfolgen.
Die Gründe für die Kräfteverschiebung nach jahrelanger Gütersloher Dominanz im hiesigen Kreis liegen buchstäblich auf der Hand. Manfred Meereis und Jens Freier auf Verler Seite können sich gar den Luxus erlauben, einen Top-Mann wie Marco Perschke lange Zeit auf der Bank schmoren zu lassen und die talentierten Brand-Zwillinge Frederik und Dominik erst gar nicht in den Kader zu berufen. »Es kann auch mal einen Jasmin Gojacic erwischen«, machte Meereis mit diesem sicherlich hinkenden Vergleich dennoch deutlich, dass er aus einem großen und ausgeglichenen Kader schöpfen kann, der mit zwölf Feldspielern und drei Torhütern optimal besetzt ist.
Davon kann Oliver Schöpff auf Gütersloher Seite nur träumen, der inklusive seiner Person und dem nur sporadisch zur Verfügung stehenden Philipp Christ gerade einmal zehn Mann auf die Platte und zwei Keeper zwischen die Torpfosten bekommt. Darunter befinden sich mit Sebastian Sander (22), Jan Schulze (22) und René Bulwien (23) zudem noch drei Jungspunde, die bereits jetzt schon Verantwortung übernehmen müssen. Der geballten Erfahrung und Routine der TVV-Asse Gojacic, Jacek Jahn, Olaf Voss, Jens Freier, Peter Winkler, Matthias Lewerenz und Torhüter Norman Kern hatten die Schwarz-Gelben lediglich Oli Schöpff und Peter Gerfen entgegenzusetzen - zu wenig, um die Verler zu gefährden.
Aber der TVV ist ja auch nicht der Maßstab, an dem sich die Gütersloher messen lassen müssen. Vielleicht schon eher die HSG Stemmer/Friedewalde, vor zwei Wochen vom TV Verl in eigener Halle mit 31:25 abgefertigt und am Sonntag nächster Heimgegner der HSG. Den Verlern steht derweil schon das nächste Derby ins Haus: Am kommenden Samstag kommt der alte Rivale Sportfreunde Loxten in die Sporthalle an der St. Anna-Straße. Dann wird vermutlich auch Fabian Diekmann wieder mitwirken können, der kurz vor Derby-Ende einen Schlag auf die Wurfhand bekam und sich einen Finger auskugelte.
Die schlimmsten Schmerzen waren allerdings schon abgeklungen, als die Verler gemeinsam mit den Christ-Brüdern und Oli Schöpff im »Cabarna« den Abend ausklingen ließen - trotz aller Rivalität.

Artikel vom 11.10.2005