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Brücken-Neubau
steht in den Sternen

Laarer Straße: Planung noch mal ganz von vorn

Herford (bex). Der Neubau der Eisenbahnbrücke an der Laarer Straße steht weiterhin in den Sternen. Trotz des Vertrages zwischen Landesverkehrsministerium und der Bahn von 2004 seien derzeit weder Bauverlauf, Finanzierung, geschweige denn das Datum für einen Baubeginn klar. Die FDP will die Initiative zur Beendigung der »unendlichen Geschichte« ergreifen.

Auf Einladung der Liberalen machte sich der verkehrspolitische Sprecher der FDP im Landtag, Christof Rasche, ein Bild von der Situation vor Ort. »Nachdem die Bahn sich an den Vertrag von 2004 nicht gebunden fühlte, da sie ihren Anteil für den Neubau nicht mehr aufbringen wollte, hat sich nichts mehr getan«, sagte der Landtagsabgeordnete. Er widersprach damit Ex-Verkehrsminister Axel Horstmann, der vor der Landtagswahl verkündet habe, die Landesmittel stünden bereit, nur die Bahn sträube sich noch. »Das war Wahlkampf. Es gab für dieses Projekt gar keinen Haushaltsansatz.« Auch der Vertrag von 2004 habe keine Gültigkeit mehr. »Wir müssen wieder ganz von vorne anfangen.« Dazu müsse die Bahn wieder an den Verhandlungstisch geholt werden.
Ende des Jahres werde die neue NRW-Regierungskoalition eine Prioritätenliste für Bauvorhaben im Verkehrsbereich aufstellen. »Ich will mich für diesen Brückenbau einsetzen. Vielleicht geht dann schon etwas im nächsten Jahr«, stellte Rasche in Aussicht.
»Wir werden im Stich gelassen«, sagte Friedrich-Wilhelm Schöneberg, Sprecher der Unternehmer im Gewerbegebiet Diebrock. Mehr als 1000 Beschäftigte arbeiten hier, die Betriebe in der Nachbarschaft des »Nadelöhrs« unterhalten 260 Lkw.
Auch für eine neue Fußgängerbrücke über die Bahn an der Friedhofstraße macht sich die FDP stark. Wie berichtet, wird der Übergang aus Sicherheitsgründen Ende November abgerissen. Anwohner Reinhard Vogt hat mit anderen Anwohnern mehr als 500 Unterschriften für einen Neubau gesammelt. Die Stadt habe sich nicht rechtzeitig um die notwendige Sanierung gekümmert, kritisieren die Liberalen. Sie haben sich an die Bezirksregierung gewandt, um zu klären, ob die Stadt mit einem Landeszuschuss für einen Neubau rechnen kann. Die FDP rechnet mit einer Antwort bis zum 24. November. An diesem Tag soll der Bauausschuss entscheiden, ob ein Neubau in Frage kommt. Die Gesamtkosten werden auf 850 000 Euro geschätzt, der Landeszuschuss könnte 75 Prozent betragen.
Bürgermeister Bruno Wollbrink teilt die Kritik: »Hier hätte man schon vor Jahren reagieren müssen.« Aber die Angelegenheit sei lange unter Verschluss gehalten worden. »Deshalb sind wir jetzt bewusst in die Öffentlichkeit gegangen und wollen alle Möglichkeiten für Fördermittel ÝabklopfenÜ«, sagte er im Gespräch mit dem KREISBLATT.

Artikel vom 12.10.2005