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unserer Stadt
Als kleiner Junge konnte Christian Graf nicht die Finger von Computern lassen. »Stundenlang habe ich an den Rechnern herumgeschraubt. Mich faszinierte das Innenleben«, sagt der heute 29-Jährige, der nicht selten wegen seiner Tüfteleien den Unmut des Vaters zu spüren bekam.
Dieses Interesse hat den Bad Oeynhausener bis heute nicht losgelassen, so dass sein damaliges Hobby zum Beruf wurde. Im September 2004 machte sich der ehemalige Bundeswehroffizier selbstständig. Seitdem betreibt er ein kleines Computergeschäft an der Mindener Straße, in dem nicht nur Hard- und Software vertrieben werden, sondern außerdem Administrationstätigkeiten, Netzwerktechnik und Webdesign im 24-Stunden-Service angeboten werden. Den Schritt in die Unabhängigkeit vor einem Jahr bereute Christian Graf noch nicht eine Minute: »Das war auf jeden Fall die richtige Entscheidung. Ich wollte nie gerne für andere arbeiten. Ich bin lieber mein eigener Chef.«
Doch bevor der Eidinghausener seinen eigenen Laden aufmachte, legte er eine buchstäblich schlagkräftige Karriere zurück, die auf den ersten Blick nicht zu dem Tüftler am Schreibtisch passen will. »Ich hatte schon immer zwei verschiedene Seiten«, sagt jedoch Christian Graf, der - nachdem er in Bonn bei der Bundeswehr seine Prüfung zum Personenschützer erfolgreich ablegte -, einige Zeit in diesem aufregenden Job arbeitete. Musikgruppen wie »Roxette« hat dabei er auf ihren Tourneen hautnah begleitet: »Wenn es hart auf hart kommt, musst du dein Leben opfern. Mir ist jedoch nie wirklich etwas zugestoßen. Nur die üblichen Schlägereien«, erzählt Christian Graf, der von gegnerischen Fäusten und Füßen in seinem Gesicht ein Liedchen singen kann. Mehrere Male wurde dem leidenschaftlichen Kickboxer die Nase gebrochen. »Das sieht man doch heute noch«, sagt der Deutsche Meister von 1995 in dieser Sportart mit Vollkontakt. Da dürfe man eben nicht zimperlich sein. Das Können in diesem Sport habe den Diplom-Fitness-Trainer vor allem bei seiner Arbeit als Personenschützer enorm beruhigt.
Heute hat Christian Graf mit dem Personenschutz fast aufgehört. »Nur hin und wieder helfe ich noch bei Großveranstaltungen aus.«
Artikel vom 11.10.2005