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Gabriele Gestring von der Herforder Bürgerberatung hat Infomaterial zur Hand. Foto: Hannemann

Passbesitzern soll
das Lachen vergehen

Neuer Ausweis: etwas sicherer und viel teurer


Von Jörn Hannemann
Herford (HK). Wie überall in Deutschland wird vom 1. November an auch in Herford der neue Reisepass mit Chip ausgestellt, auf dem verschiedene Gesichtsmerkmale gespeichert sind. Wer bis zum 31. Oktober einen Reisepass beantragt, erhält diesen noch zum alten Preis.
Wenn sie an den neuen so genannten »Biometrie-Reisepass« denkt, sieht Gabriele Gestring von der Bürgerberatung vor allem ein Problem: das Passbild. »Durch die im Chip gespeicherten Gesichtsmerkmale werden an die Qualität der Passbilder ganz neue Anforderungen gestellt«, sagt die Mitarbeiterin der Bürgerberatung Herford. Fotografen müssten eine Menge beachten: Minimale und maximale Gesichtshöhe (32 bis 36 Millimeter), Kopfposition, Gesichtsausdruck, Blickrichtung, Kontrast und Ausleuchtung seien nur einige Punkte. »Die Person muss mit neutralem Gesichtsausdruck und geschlossenem Mund gerade in die Kamera blicken«, zitiert die Mitarbeiterin des Bürgerbüros. Ein breites Grinsen wird nicht erlaubt. Die Bundesdruckerei hat den zuständigen Behörden Fotomustertafeln zur Verfügung gestellt, die an die Fotografen weitergegeben werden sollen. Zumindest in Herford sei das bereits geschehen, versichert Gabriele Händel. Sie appelliert an alle künftigen Antragsteller, sich vor dem Fototermin sachkundig zu machen und sich damit späteren Ärger zu sparen. »Und zusätzliche Ausgaben«, wie sie hinzufügt. Wenn nämlich die Fotos die Vorgaben nicht erfüllen, müssen neue gefertigt werden.
Der Hightech-Reisepass, der Sicherheitskontrollen beispielsweise an Flughäfen verbessern soll, ist mehr als doppelt so teuer wie der alte. Vom 1. November an wird das zehn Jahre gültige Ausweispapier 59 Euro kosten; wer noch in diesem Monat das Dokument beantragt - das ebenfalls zehn Jahre gilt - zahlt lediglich 26 Euro. Das hat sich rumgesprochen: »Wir haben doppelt so viele Antragsteller wie im vergangenen Jahr.«
Den eigenen Chip einlesen und erfahren, welche Daten darauf gespeichert sind, das können die Bürger im November übrigens noch nicht. Dazu fehlen vorerst entsprechende Einlesegeräte. Die Bundesdruckerei hat laut Gestring ein entsprechendes Gerät angekündigt, das im März nächsten Jahres auch in Herford zur Verfügung steht.
Informationen gibt es in der Bürgerberatung (% 05221/189-810) oder im Internet unter
www.bundesdruckerei.de

Artikel vom 11.10.2005