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Patrick und seine Mutter Nicole Münster sind schon fündig geworden.

Der nächste Karneval kommt bestimmt

Scharmeder Tanzgarde bietet erstmals Kostümbörse -ÊHot Pants für 50 Cent

Von Marion Neesen (Text und Fotos)
Scharmede (WV). Es sind zwar noch vier Wochen hin bis Karneval, doch der kleine Patrick aus Sennelager hat sein Kostüm schon gefunden. Der Dreijährige möchte gern ein Teufelchen sein. Gefunden hat er sein Outfit bei der Karnevalsbörse in Scharmede, die die SCC Tanzgarde gestern erstmals in der Schützenhalle ausrichtete.

Ob Indianer oder Clown, ob Matrose oder Chinesin - in der Scharmeder Schützenhalle reihte sich gestern Morgen eine Verkleidung an die andere. Rund 250 Kostüme hatte die Tanzgarde im Angebot. »Die meisten davon sind aus Scharmede, aber auch aus dem Delbrücker Raum kommen viele Sachen«, so Simone Krause-Berg von der Tanzgarde. Viel zu schade seien die aufwändig handgenähten Kostüme, um sie auf dem Dachboden vergessen zu lassen oder den Motten auszusetzen. Und so haben auch die Karnevalsprofis der Tanzgarde aus ihrem großen Fundus reichlich zur Auswahl beigesteuert -Êobwohl sich die Damen auch ein bisschen mit Wehmut von den Kleidern trennen. So schwärmen sie noch heute vom »Moulin-Rouge-Outfit«, mit dem die Tanzgarde vor zwei Jahren auftrat. Diese Kleider gehörten gestern zu den Prachtstücken der närrischen Auswahl. Aber auch die nostalgischen Stehlampen und die Gruppenkostüme Rotkäppchen und der Wolf (wobei der Wolf übrigens für die Damen vorgesehen ist), gehörten zu den besonderen Stücken der Börse. »Das meiste davon ist ja selbst genäht und mit viel Aufwand hergestellt«, lobt Simone Krause-Berg die Qualität der Angebote. Alles könne man noch prima tragen. Zu erwerben waren alle Stücke einzelnen, aber auch Gruppen wurden gestern fündig. Auch die Preise waren moderat. So gab es etwa Hot-Pants schon für 50 Cent. Wer wollte, konnte aber auch 40 Euro für ein perfektes Schottenkostüm ausgeben. Und so schlüpfte schon vier Wochen vor dem 11.11. bei herbstlicher Oktober-Sonne und leiser Karnevalsmusik im Hintergrund so mancher Jeck ins Narrenkostüm. Schon kurz nachdem die Türen geöffnet waren, herrschte großer Andrang.
Auch Nicole Münster aus Sennelager stöberte mit ihrem Sohn Patrick zwischen den Kindersachen. »Die selbst genähten Kostüme sind doch meist schöner als die gekauften«, findet die junge Mutter und hat für Patrick eine praktische Dalmatiner-Verkleidung ausgesucht. Doch der kleine Teufel hat dem Dreijährigen dann wohl doch besser gefallen.

Artikel vom 10.10.2005