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Elfmeter-Drama zum Schluss

Fußball-Bezirksliga: 1:2 - TuS Solbad verliert den Gipfel gegen SC Verl II

Von Stephan Arend
Borgholzhausen (WB). Ausgerechnet im Spitzenspiel der Fußball-Bezirksliga ging eine stolze Serie zu Ende. Der Rangzweite TuS Solbad Ravensberg unterlag dem Tabellenführer SC Verl II mit 1:2 (1:2) - die erste Niederlage des Aufsteigers seit dem 24. April 2005.

Ob Jörg Pudel eine Vorahnung hatte? »Je nach Spielverlauf muss man manchmal auch mit einem Remis zufrieden sein«, meinte Solbads Coach vor dem Gipfeltreffen. Und beinahe wäre diese Prognose Wirklichkeit geworden. 89. Minute: Solbads Libero Ömer Ciftci, ansonsten ein souveräner Schütze, läuft zum Elfmeter an. Doch Verls Keeper Kai Potthoff ahnt die Ecke und wehrt den halbhoch geschossenen Ball ab.
Dass im Gegenzug auch TuS-Schlussmann René Klausmeier einen Strafstoß entschärft, sorgt zwar für zusätzlichen Nervenkitzel. Spielentscheidend ist diese Aktion aber nicht mehr, denn der Schiedsrichter pfeift wenig später ab. Während Verls Jungspunde einen Kreis bilden und »Spitzenreiter, Spitzenreiter, hei, hei, hei« skandieren, hockt so mancher Akteur der Platzherren enttäuscht auf dem Rasen.
Die erste Saisonniederlage war trotz der Ausfälle der vier Stammspieler Graul (Grippe), Sreckovic (verletzt), Alfano (Urlaub) und Nestmann (gesperrt) unglücklich und unnötig. Solbad erwischte einen Traumstart. Nach dem frühen 1:0 von Stojan Savic verpassten es die Gastgeber in den folgenden Minuten, den verunsicherten Gegner vorzeitig auf die Verliererstraße zu schicken. Verl II, mit Ivan Kandic aus dem Oberliga-Kader angetreten, verlor in der Anfangsphase völlig den Faden und hatte Glück, dass der frei stehende Martin Przondziono das 2:0 vergab.
Der Ausgleichstreffer drei Minuten später sorgte dann aber für einen Bruch im Solbad-Spiel. »Ausgerechnet unser Spielführer Patrick Heuer lässt sich ausspielen wie eine Fahnenstange«, ärgerte sich Jörg Pudel. Verl bestimmte nun die Partie und ging nach einem Fehler von TuS-Ersatztorwart René Klausmeier folgerichtig noch vor der Pause in Führung.
Im zweiten Abschnitt nahmen Solbads Spieler ihre Herzen in beide Hände und drängten auf dem Ausgleich. Der große Aufwand führte zu einigen Chancen (Przondziono, Solmaz, Patzke). Doch Verl behielt zumeist die Übersicht und löste sich immer wieder geschickt aus der Umklammerung. Nach der ersten Enttäuschung blickte Jörg Pudel sofort wieder nach vorne: »Es war klar, dass wir irgendwann einmal verlieren. Jetzt starten wir in der nächsten Woche eine neue Serie.«

Artikel vom 10.10.2005