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Estnische und deutsche Bläser vereint

Delegation des evangelischen Posaunenwerks reiste nach Tallinn


Bad Oeynhausen (sto). Eine weite Reise machte eine zehnköpfige Delegation des Posaunenwerks der Evangelischen Kirche von Westfalen: Zusammen mit dem früheren Landesposaunenwart Werner Benz absolvierten die Bläser ein Seminar im estnischen Kosejö.
Bereits vor zwei Jahren besuchte eine Delegation des westfälischen Senioren-Posaunenchors den kleinen Staat im Baltikum, der seit 2004 Mitglied der Europäischen Union ist. »Viele Esten sind sehr Musik liebend, spielen ein Instrument oder singen im Chor«, berichtet Bernhard Silaschi, Pfarrer der Altstadtgemeinde, der seit 2003 auch Landesobmann im Westfälischen Posaunenwerk ist.
Ein wichtiges Geschenk hatte die Delegation aus Westfalen im Gepäck, nämlich die estnische Version eines Posaunenchoralbuchs in der c-Schreibweise: »Damit ist es leichter, gemeinsam zu musizieren«, so Bernhard Silaschi. Zunächst wurden von dem auf Spendenbasis finanzierten Buch erst einmal 1000 Stück gedruckt.
Untergebracht waren die deutschen Gäste in einer Internatsschule für lernbehinderte Kinder, einem ehemaligen Gutshof, 40 Kilometer südlich von Tallinn. In verschiedene Leistungsgruppen aufgeteilt, musizierte man mit den estnischen Bläsern, wobei auch Berufmusiker auf deutscher Seite mithalfen: »Wir hatten Matthias Kiefer dabei, der als Trompeter im Kölner Gürzenich-Orchester arbeitet«, sagte Silaschi.
Neben der internationalen Sprache der Musik erfolgte die Kommunikation zumeist auf Englisch, das sich inzwischen auch in dem kleinen baltischen Staat mittlerweile als Verständigungssprache etabliert hat.
Schon jetzt hat man das Jahr 2008 im Blick: Dann soll vom 30. Mai bis 1. Juni in Leipzig der evangelische Posaunentag stattfinden, zu dem 15 000 Bläser erwartet werden, unter ihnen auch mehrere Ensembles aus Estland. Im Rahmen dieses Treffens ist ein Abend der Begegnung der Westfalen mit den Esten geplant.
Offizielle Kontakte zur estnischen evangelisch-lutherischen Kirche standen ebenfalls auf dem Besuchsprogramm: »Der Besuch bei Erzbischof Andras Pöder war sicherlich einer der Höhepunkte unserer Reise«, fasst Pfarrer Bernhard Silaschi zusammen.

Artikel vom 08.10.2005