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Jetzt geht's in die Vollen

TuS N-L: Hamburg-Spiel Auftakt einer Serie gegen große Vereine

Lübbecke (law). Zum Kaffee bittet der TuS N-Lübbecke den HSV Hamburg am Sonntagnachmittag nicht, wenn zu ungewohnter Zeit (Anwurf 16.15 Uhr) die Pforten der Kreissporthalle geöffnet werden. Vielmehr geht »es in die Vollen«, wie Trainer Jens Pfänder den Auftakt einer Serie von vier Spielen gegen Spitzenmannschaften, in denen der TuS Außenseiter ist, beschreibt.
Nach den Aufeinandertreffen mit Hamburg und Gummersbach sowie den Auswärtspartien in Magdeburg und Kiel, »haben wir Aufschluss darüber erhalten, wie wir uns hinter den Spitzenklubs platzieren können«, schätzt Jens Pfänder die bevorstehenden Hammeraufgaben ein. Pfänder: »Das sind vier Partien gegen Mannschaften, die unter die ersten sechs einzuordnen sind.«
Nur gut, dass der TuS Nettelstedt-Lübbecke nach dem Traumstart bereits zehn Punkte auf dem Konto hat, so dass beim Auftakt des »schweren Blocks« am Sonntag gegen den HSV Hamburg der Druck eher beim Gegner liegt. »Der HSV hat eine stärkere Besetzung als in der letzten Saison; sie haben sich allerdings bislang unter Wert verkauft«, spielt Pfänder auf den klassischen Fehlstart der Hansestädter an, die bislang in fremder Halle ohne Punktgewinn und angesichts des riesigen Etats von 5 Millionen Euro weit hinter den Erwartungen zurück geblieben sind.
Doch wirft man einen Blick auf den Kader der Hamburger, wird schnell klar, wer die Favoritenbürde am Sonntag zu tragen hat: Die deutschen Nationalspieler Pascal Hens und Torsten Jansen sind ebenso internationale Extraklasse, wie die Brüder Guillaume und Bertrand Gille, die Spielgestalter Igor Lavrov und Branko Kokir oder Linkshänder Roman Pungartnik. Mit Goran Stojanovic und Henning Wiechers hat der HSV zwei Torhüter, die den TuS in der Vergangenheit oft zur Verzweiflung gebracht haben.
Diesem Staraufgebot will der TuS N-L, wie gewohnt, mit mannschaftlicher Geschlossenheit begegnen. »Wir haben keine internationalen Topstars. Wir müssen während des Spiels diejenigen Spieler suchen, die die Verantwortung übernehmen können und wollen«, beschreibt Pfänder. Gegen Flensburg habe das noch nicht optimal geklappt, wohl aber in Nordhorn. Von daher ist der Trainer durchaus optimistisch: »Wir haben den unbedingten Willen, auch gegen Spitzenteams zuhause zu punkten.«
Personell gibt es allerdings noch ein Fragezeichen. Jens Pfänder war »heilfroh« über die Spielpause am vergangenen Wochenende. So konnten sich ein Teil der Mannschaft regenerieren, während der andere sich mit den Tücken des Alltags plagte. Rolf Hermann litt an einem grippalen Infekt; Tobias Schröder und Fabian van Olphen unterzogen sich Zahnoperationen. Diese drei Spieler sind aber dennoch am Sonntag dabei, während Nanodor Fazekas nach wie vor pausieren muss. »Der Bluterguss ist kleiner geworden. Nandi kann jetzt schon etwas schneller gehen - joggen will ich das aber noch nicht nennen«, gibt Pfänder Auskunft über die Genesung des ungarischen Nationaltorhüters, die sich noch hinziehen wird. Unklar ist, ob Dragan Sudzum wird auflaufen können. Der Linksaußen plagt sich seit einiger Zeit mit einem Magen-Darm-Infekt herum, der das Training unmöglich macht.
Trotz der Live-Übertragung im DSF hofft Manager Sigi Roch auf eine gute Zuschauerresonanz: »In den letzten zweieinhalb Jahren hat es sich immer gelohnt, zu uns zu kommen. So wird es auch gegen Hamburg sein.«

Artikel vom 08.10.2005