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Landwirte glänzen als Jakob-Sisters

Erntedankfest auf dem Hof Diekmann - Ursula Doppmeier MdL als Gast

Steinhagen (el). Gemeinsam für einen Moment die stürmischen Zeiten vergessen und Dank für eine gute Ernte sagen, wollten am Samstag 120 Gäste des landwirtschaftlichen Ortsverbands und des Landfrauenverbands. Auf der Deele von Ursula und Heinrich-Wilhelm Diekmann feierten sie mit Tanz, Unterhaltungsprogramm und Tombola den traditionellen Erntedank.

Die offiziellen und die inoffiziellen langjährigen Gäste begrüßten Ortslandwirt Hermann Frentrup und Landfrauen-Vorsitzende Gerda Feldmann. Während Hermann Frentrup, der als Stellvertreter des Vorsitzenden Roland Jürgensmann für den landwirtschaftlichen Ortsverband sprach, vor allem die stürmischen Zeiten der Berliner Politik und ihrer Auswirkungen auf die heimischen Verhältnisse im Blick hatte, betonte Gerda Feldmann den Wandel in der Landwirtschaft. Mittlerweile verrichte ein Landwirt nicht mehr körperliche Arbeit, sein Arbeitsgerät sei nicht mehr der Pflug, sondern der Computer: »Da ist doch was falsch«, grübelte sie.
Und auch der gespielte Witz von Ulrich Düfelsiek spielte mit dieser Veränderung. Als General von Österreich, der im Gegensatz zum amerikanischen »Mega«-tär nur das »Milli«-tär vertrat, lehnte er Wörter wie Landfrau oder Agrardame einfach ab. Es handele sich vielmehr um Unternehmerinnen. Sein Rat an die Landwirte: »Werden Sie ihren Frauen gerecht, unternehmen Sie etwas mit ihnen.« Doch genau diese Landwirte entdeckten zunächst einmal ihre weibliche Seite. Hermann Frentrup, Gerhard Feldmann, Heinz Niederschabbehard und Otto Rüßkamp hatten sich in Schale geworfen und unterhielten als »Jakob-Sisters« die Gäste. Diese hatten sich zuvor an Karl-Heinz Davids Bratkartoffeln gelabt, ihr Glück bei der 300 Preise starken Tombola versucht und zu den Rhythmen von DJ Uwe Haseloff das Tanzbein geschwungen.
Sie hatten allerdings auch die Festansprache in gemütlicher Runde debattiert. CDU-Landtagsabgeordnete Ursula Doppmeier sprach vor dem Hintergrund ihrer Ausschussarbeit zur Familien-, Frauen- und Bildungspolitik und legte einen Schwerpunkt auf die Auslegung der Garten-Thematik - vor allem in der Bibel. Der paradisische Garten stehe hier am Anfang und lehre auch heute noch Geduld und Dankbarkeit gegenüber Gott, dem das Leben und dessen Früchte zu verdanken seien.
Ursula Doppmeier lenkte den Blick auf die jüngsten Umweltkatastrophen und darauf, dass den meisten Menschen gar nicht mehr bewusst sei, wie gut und unbeschwert sie in unserem Land lebten. Genausowenig sei es vielen bewusst, welch unschätzbar wichtiges ehrenamtliches Engagement die Landfrauen übernähmen. »Die Würdigung und Anerkennung ihrer ehrenamtlichen Arbeit ist mir ganz wichtig. Machen Sie so weiter«, gab Ursula Doppmeier abschließend Mut für die Zukunft.

Artikel vom 10.10.2005