10.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein Friedensdienst
im wahrsten
Sinne des Wortes

Treff der Dombauhütten-Mitglieder

Paderborn (WV). Anerkennung für das, was sie für den Paderborner Dom geleistet haben, zollte Erzbischof Hans-Josef Becker den Mitgliedern der Dombauhütte. Zusammen mit Dompropst Dr. Wilhelm Hentze nahm er an ihrer Zusammenkunft im Paderborner Liborianum teil.

Bernhard Elbers, damals technischer Zeichner und Maschinenbauer, stellte dem Erzbischof die ehemaligen Schlosser-, Schreiner- und Maurerlehrlinge vor. Mit ihrer Hilfe hatte er in der Zeit von 1945 bis 1949 unter schwersten Bedingungen wichtige Sicherungs- und Wiederaufbaumaßnahmen am Paderborner Dom durchgeführt, der gegen Ende des Zweiten Weltkrieges fast vollständig zerstört worden war.
Elbers überbrachte den ehemaligen Lehrlingen auch die Grüße von Ludger Kösters, damals Architekt der Dombauhütte und auch während der Zeit des Nationalsozialismus heimlich in der katholischen Jugendarbeit aktiv. Seiner Begegnung mit dem damaligen Dompropst Prof. Dr. Paul Simon sei es zu verdanken, dass junge Männer aus der katholischen Jugendarbeit für das Projekt angestellt wurden.
Insgesamt arbeiteten bis zu 40 Jungen im Alter von 15 bis 17 Jahren in der Dombauhütte mit. Sie wurden notdürftig in den Ruinen des heutigen Bildungshauses Liborianum untergebracht.
»Was Sie getan haben, war Friedensdienst im wahrsten Sinne des Wortes«, so Dompropst Dr. Hentze. Der Paderborner Dom trage bis heute das Gesicht der Mitarbeiter der Dombauhütte. »Wir werden alles tun, dass ihr Werk nicht vergessen wird«. Erzbischof Becker betonte, dass bereits das Zusammentreffen im Liborianum einen Akzent gegen das Vergessen setze und gedachte der bereits verstorbenen Mitglieder der Dombauhütte. Den Dom bezeichnete er als »seine Heimatkirche«. Er sei froh und dankbar, dass er seinen Dienst von dieser Kirche aus tun dürfe.

Artikel vom 10.10.2005