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Verbrecherjagd Familiensache

Jan Bobe (46) kommissarischer Leiter der Polizeiwache

Versmold (OH). Schon sein Vater war Wachleiter. Und bei seinem Onkel, dessen Haus zugleich Dienststelle war, erlebte er die Polizeiarbeit live mit -Êfür Jan Bobe stand die Berufswahl früh fest. Seit Dienstag nimmt der 46-jährige Kriminalhauptkommissar die Aufgaben des Wachleiters in Versmold wahr.

Nach der Frühpensionierung von Hans-Otto Splett ist die Stelle des Wachleiters noch nicht offiziell ausgeschrieben worden, »weil wir derzeit nicht wissen, was das Innenministerium bei der angekündigten Polizeireform vorhat«, sagt Karsten Fehring, Leiter des Bereichs Gefahrenabwehr/Strafverfolgung der Kreispolizeibehörde. Bis feststeht, wie es mit der Versmolder Polizeiwache weitergeht, vielleicht in einigen Monaten, sei es eine gute Lösung, Bobe mit der Aufgabe zu betrauen. »Wenn die Stelle des Wachleiters erhalten bleibt, wird es eine behördeninterne Ausschreibung geben«, kündigt Fehring an.
Jan Bobe, seit 1977 bei der Polizei und zuletzt vier Jahr lang als Fachlehrer am Aus- und Fortbildungszentrum in Stukenbrock tätig, kann sich eine längere Zukunft in Versmold schon nach den ersten Tagen gut vorstellen: »Mein erster Eindruck ist erstklassig. Ich fühle mich wohl, die Dienststelle ist von meinem Vorgänger bestens geführt worden und auch die Kooperation mit den örtlichen Behörden klappt hervorragend.« Einen Antrittsbesuch hatten am Freitag auch Bürgermeister Thorsten Klute und Ordnungsamtsleiter Hans-Jürgen Matthies dem neuen Mann in der Wache abgestattet.
Als kommissarischer Wachleiter ist der Vater zweier Söhne -Êder ältere tritt gerade in die beruflichen Fußstapfen seines Vaters und lässt sich zum Polizist ausbilden -Êfür die 26 Beamten im Wach- und Wechseldienst zuständig. Selbst auch bei Einsätzen aktiv einzugreifen, sei für ihn eine Selbstverständlichkeit, sagt Bobe. »Das, was ich von meinen Mitarbeitern verlange, auch selbst zu tun, ist mein Anspruch an mich selbst.« Neben der Bekämpfung der Kriminalität sieht Bobe den Jugendschutz im Rahmen der Ordnungspartnerschaft mit den Städten als einen Schwerpunkt. Besonders am Herzen liegt dem Gütersloher auch die Verkehrssicherheit. Verfahren zur Unfallaufnahme waren eines seiner Spezialgebiete als Fachlehrer. Möglichst wenig Anwendung soll das Wissen aber in der Praxis finden: »Mit der Verkehrsüberwachung, also Geschwindigkeitskontrollen, wollen wir unseren Teil dazu beitragen, das Risiko schwerer Unfälle zu verringern«, sagt Bobe.

Artikel vom 08.10.2005